Wenn Sie es müde sind

Wenn Sie es müde sind

Wenn Sie es müde sindSind Sie es müde? Nach einem langen Arbeitstag, einer ausgedehnten Wanderung oder einer anstrengenden Teamsitzung ist man müde und das zu recht. Etwas anderes ist die innere Müdigkeit, die dauerhaft den Schwung und die Begeisterung raubt, sich einer Aufgabe zu widmen. Sie lässt sich nicht mit Ruhepausen und mehr Schlaf beheben. Hier braucht es andere Ansätze. Das Gefühl dieser inneren Müdigkeit und Antriebslosigkeit  hat unterschiedliche Wurzeln. Sie zu erkennen und sich damit auseinanderzusetzen, ist der Anfang einer Lösung.

 

 

Müdigkeit im Beruf

 

Wer sich in seiner Arbeit engagiert einsetzt, wer dafür gesorgt hat, dass die Zusammenarbeit unter den Kollegen stimmt und dann erkennen muss, dass die Arbeitsbedingungen  unter der neuen Leitung sich ständig verschlechtern , es keine Wert- schätzung und Anerkennung mehr gibt, der resigniert und wird müde.

Als Selbständiger macht man die Erfahrung, dass der Stand, den er erreicht hat, jeden Tag aufs Neue verteidigt und erkämpft werden muss, der fragt sich eines Tages, ob die Anstrengung überhaupt  Sinn  macht und wie lange er das noch durchhalten kann.

Im  Beruf ist man vielleicht ständig mit den Sorgen und Nöten anderer konfrontiert, z.B. kommt derjenige, der Kündigungen am laufenden Band aussprechen muss, an seine Grenzen.

Müdigkeit entwickelt sich auch, wenn Ideen von Mitarbeitern in endlosen Sitzungen und Workshops zwar abgefragt werden, dann aber unkommentiert, ungenutzt und unbeachtet in den Schubladen des Vorstands verschwinden.

Wer erkennt, dass die Leitlinien eines Unternehmens nur Lippenbekenntnisse sind und die Wirklichkeit sich nicht mit den eigenen Werten deckt, reagiert mit innerem Rückzug, der Energie raubt und müde werden lässt. So wie die Anwältin eines großen Versicherungsunternehmens, die es nicht mehr ertragen konnte, Schlupflöcher zu suchen, mit der ihr Arbeitgeber verhindern wollte, einem Geschädigten die zustehende Leistung auszuzahlen.

 

Müdigkeit in der Partnerschaft

 

In vielen Ehen macht sich mit den Jahren Routine breit. Tage, Urlaube, Familienfeste verlaufen absehbar. Was einmal als angenehmes Bindeglied erlebt wurde, lässt plötzlich erstarren.

Rituale und ein gewisses Maß an Routine erleichtern den Alltag, nicht alles muss immer wieder diskutiert und ausgehandelt werden.  Wo aber die Routine überwiegt, gibt es keine Überraschungen mehr, keine Höhepunkte, keine Lebendigkeit. Und wo keine Lebendigkeit ist, ist auch keine Leidenschaft mehr.

Probleme werden als gegeben hingenommen, sie werden nicht mehr aufgelöst und beseitigt. Schließlich kennt man den Standpunkt des anderen, die Argumente bleiben die gleichen, Worte wiederholen sich. Der Eindruck, aus diesem Muster nicht aussteigen zu können, bedrückt.

Man möchte sich nicht mehr auseinandersetzen mit den ewig gleichen Vorwürfen, den schon zu bekannten Fragen, den Dauerbrennerthemen. Die Partner verschanzen sich hinter der Zeitung, starren auf die Bildschirme von Computer und Fernsehgerät oder schieben das Nachhausekommen nach der Arbeit hinaus.

Was einmal ein Ort der Erholung und des Geborgenseins war, wurde schleichend zu einem Ort des Schweigens oder der spitzen Anfeindungen.

 

Müdigkeit durch Lebensführung

 

Das Leben in der heutigen Zeit wird immer weniger vorhersagbar und verlangt vom Einzelnen, sich neu einzustellen, dazuzulernen. Es braucht viel Energie, sich geänderten Lebensbedingungen anzupassen und mit den Entwicklungen Schritt zu halten. Die Herausforderungen können in einem beruflichen Neuanfang liegen, in einer neuen Partnerschaft. Oder auch nur darin, die Bedienung moderner Geräte und aktueller Computerprogramme zu lernen

Bei den meisten Menschen nimmt die Arbeit den Löwenanteil ihrer Zeit in Anspruch. Es bleibt wenig Freizeit, die man dann aber optimal nutzen möchte. Endlos viele Möglichkeiten stehen zur Verfügung. Wer nicht entscheiden will, spurtet von einem Ereignis zum anderen, zappt sich durch Fernsehprogramme und jagt jedem gesellschaftlichen Höhepunkt hinterher. Am Ende bleibt ein leeres Gefühl, weil man nichts wirklich erlebt und sich nicht regeneriert hat.

Wer im fortgeschrittenen Alter auf sein Leben zurückblickt und feststellen muss, wie viele Pläne sich nicht umsetzen ließen, wie viele Chancen er ungenutzt hat verstreichen lassen, wird vielleicht bitter. Zumindest aber müde. Und stellt sich Fragen: War das alles? Hat sich die Anstrengung gelohnt? Habe ich mein Leben gemeistert oder habe ich versagt?

 

Abhilfe

 

  • Finden Sie heraus, wodurch Ihre Müdigkeit verursacht wird. Denn so erkennen Sie auch die Möglichkeiten, wie Sie diesen Zustand beenden und wieder neue Energie gewinnen können.
  • Um auszuschließen, dass nicht doch körperliche oder psychische Ursachen wie Blutarmut, Eisen- oder Schlafmangel, Ängste, Sorgen und Überlastung,  der Grund für die Energielosigkeit sind, sollte ein Gespräch mit dem Arzt oder Therapeuten gesucht suchen.
  • Professionelle Hilfe ist auch dann angesagt, wenn das eigene Bestreben nicht zum Erfolg führt. Das mag in beruflichen Angelegenheiten der Gang zum Betriebsrat, zum  Personalverantwortlichen oder zum Anwalt sein. Im Gespräch mit diesen Fachleuten eröffnen sich neue Perspektiven.
  • In Beziehungsfragen ist eine Paarberatung der richtige Weg. Wenn die Auseinandersetzung mit den Kindern die Kraft raubt, dann hilft eine Erziehungsberatung weiter. Falsche Vorstellungen und unausgesprochene Erwartungen kommen zur Sprache und können geklärt werden. Schädliche Gedankenmuster und endlos sich wiederholende Verhaltensschleifen werden bewusst und mit Hilfe des Beraters durchbrochen.
  • Oft engagieren wir uns für Dinge, deren Verbesserung und Veränderung nicht alleine in unserer Macht liegen. Wenn man erkennt, dass man alleine nichts ausrichten kann oder dass das, was man will, die Kräfte übersteigt, dann sollte man sich eingestehen, dass ein Weiter nicht die Lösung ist. Jetzt ist Loslassen angesagt: Von belastenden Aufgaben, alten Rollen, von herunterziehenden Beziehungen. Und auch von Erwartungen, die nicht mehr zu eigenen Entwicklung, zur Lebensphase und den persönlichen Bedürfnissen passen. Es gilt, die Grenzen der körperlichen Kraft, der geistigen Flexibilität und Aufnahmebereitschaft zu akzeptieren.
  • Diejenigen, deren Lebensträume sich nicht erfüllen ließen, tun gut daran, nicht unnötig zu hadern. Lernen Sie aus dem Scheitern und gehen Sie dann daran,  das Beste zu machen aus der Zeit, die vor Ihnen liegt.
  • Füllen Sie Ihre inneren Energiequellen wieder auf. Sie  wirken ausgleichend, stärkend und helfen, Lebens-bedingungen abzupuffern, die als belastend empfunden werden.  Sorgen Sie regelmäßig  für sich, respektieren Sie Ihre  Bedürfnisse und drängen Sie sie nicht zugunsten anderer Pläne und Projekte zurück.  Und erinnern Sie sich an kreatives Tun, das Ihnen in früheren Zeiten  Spaß gemacht hat.

So verstanden und angenommen kann Müdigkeit zur Erneuerung, zu einer Neuordnung des Lebens führen. Denn innere Müdigkeit ist ein Fingerzeig, dass es nicht mehr weitergehen soll und kann, wie es war.

Vielleicht ist das das Richtige für Sie? Manchmal braucht es einen Neuanfang

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Jede Menge Vergnügen (fast) ganz ohne Geld

Jede Menge Vergnügen (fast) ganz ohne Geld

VergnügenWährend viele Rentner diesen neuen Lebensabschnitt genießen können, weil sie finanziell abgesichert sind, wächst die Zahl derer, die jede Ausgabe gut überlegen müssen. Ihr monatliches Budget ist äußerst knapp bemessen. Miete, Strom und Telefon sind fixe Kosten, an ihnen nicht gespart werden kann und essen muss man schließlich auch. So werden am ehesten Vergnügungen  gestrichen mit den Worten: „Das kann ich mir nicht leisten:“

Sich etwas leisten, das ist in unserer Gesellschaft mit Konsum verbunden. Das neue Smartphone, weite Reise, schicke Kleider oder der Besuch in einem angesagten Restaurant sind Symbole dafür, ‚es‘ geschafft zu haben. Solcherlei Vergnügen sind bei schmalem Geldbeutel in der Tat nicht möglich. Aber heißt das dann, nicht teilhaben zu können am kulturellen Leben oder das eigene Leben nicht anzureichern zu können mit freudvollen Momenten? Ich denke nein.

Für eines meiner Seminare habe ich eine Liste zusammengestellt, wie man sich mit wenig Geld oder ohne jeglichen finanziellen Einsatz Vergnügen bereiten kann. Es ist der Beginn einer Liste von Anregungen. Sicher fällt Ihnen noch mehr ein.

Wichtig ist, sich auf die Möglichkeiten zu besinnen und nicht das Gefühl des Mangels aufkommen zu lassen.

Der Beginn einer Liste…

  • In einem Park oder botanischen Garten spazieren gehen
  • Samen sammeln und in einem Topf aussäen
  • Blumen pressen und ein Herbarium anlegen
  • Einen Hund ausführen
  • Tierheim besuchen
  • Lesen in der Bücherei oder Bücher ausleihen
  • Schwimmen im See
  • Zeichnen, malen
  • Konzert in der Musikschule besuchen
  • Generalproben besuchen bei Theateraufführungen und Konzerten
  • Promenadenkonzerten lauschen
  • Geschichten und Gedichte schreiben
  • Jonglieren üben
  • Wandern, laufen
  • Mit Naturmaterialien basteln
  • Tiere beobachten und Beobachtungen notieren
  • Feierabendsegeln bei einem Yachtclub (Hafenmeister fragen)
  • Bei Sportveranstaltungen zusehen (es gibt welche, die kosten nichts)
  • Bei Tanzturnieren zusehen
  • Sich ein Sammelgebiet erschließen (kostenlose Dinge)
  • Papierfaltarbeiten (Origami) lernen
  • Gesellschaftsspiele spielen
  • Kunstfreitag miterleben
  • Kostenlose Ausstellungen besuchen
  • Sich am Krimskrams auf Flohmärkten erfreuen
  • Den kostenlosen Museumtag nutzen
  • Sich in ein Fachgebiet einarbeiten (Bücherei)
  • Flickenteppiche herstellen
  • In einem Chor singen
  • Tanzen
  • in der Bücherei Zeitungen und Zeitschriften lesen
  • Stricken und häkeln (es gibtsehr günstige Wollangebote)
  • Wetter beobachten und aufzeichnen

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Eine gelingende Beziehung

Eine gelingende Beziehung

PaarzeitEine gelingende Beziehung braucht Nähe und Distanz. Frischverliebte haben nur noch Augen und Ohren füreinander. Sie tauchen ab und sind für Freunde nicht mehr zu sprechen.  Sie wollen jede Minute miteinander verbringen und können kaum die Hände voneinander lassen. Langjährige Paare wiederum wissen oft gar nicht mehr, warum sie überhaupt noch eine Wohnung miteinander teilen. Die richtige Balance zu finden zwischen Nähe und Distanz und sie ständig neu auszutarieren, ist eine Herausforderung für jedes Paar, egal in welcher Phase der Beziehung es sich befindet.

Äußere Nähe

Der Traum der meisten Paare ist die gemeinsame Wohnung. In diesem Nest der Zweisamkeit kann ungestört gelebt, gekocht und gelacht werden. Niemand stößt sich daran, wenn ganze Abende auf dem Sofa gekuschelt und der Sonntag bis zum Nachmittag im Bett verbracht wird. Das Beisammensein wird in vollen Zügen genossen: Man steht gemeinsam im Bad und erledigt die Morgentoilette und in manchen Fällen sogar das kleine oder große Geschäft auf der Toilette. Schließlich gehören wir jetzt zusammen.

Doch so viel Nähe ist nicht jedermanns Sache. Ein Partner möchte vielleicht etwas mehr Intimität und ist nicht bereit, alles zu teilen. Ihm fehlt der Rückzugsort in der gemeinsamen Wohnung. Ein Platz, an dem er allein sein kann, in Ruhe nachdenken, lesen, entspannen oder auch telefonieren kann.

Innere Nähe

Wer seinen Partner, seine Partnerin an den eigenen Wünschen, Träumen, aber auch seinen Ängsten teilhaben lässt, erzeugt seelische Nähe. Bleiben solche Themen der Beziehung vorbe- halten, wird dieses Sich-Öffnen zu einem starken Band, das die Beziehung zusammenhält.

Wer wesentliche Bereiche seines Lebens ausklammert,  sein früheres Leben tabuisiert oder persönliche Sorgen lieber für sich behält, vergrößert die Distanz. Genauso wie derjenige, der am Leben, den Hobbys und Freunden seiner Partnerin/ seines Partners kein Interesse zeigt.

Ihre Wünsche – seine Wünsche

Schön wäre es, wenn die Bedürfnisse nach Nähe und Distanz in einer Partnerschaft ausgewogen sein könnten. Doch meist sind die Vorstellungen von ‚richtiger‘ Nähe und Distanz unterschied- lich. Spannungen in der Beziehung sind die Folge. Jeder Mensch hat sein eigenes Maß. Frauen wünschen sich oft mehr Nähe, während Männer ihre Freiheit und Eigenständigkeit schätzen und verteidigen. Erfahrungen in der Kindheit prägen ebenso wie Altlasten aus früheren Beziehungen.

Auch im Laufe einer Partnerschaft ändern sich die Wünsche nach Nähe und Abstand. Mal fühlt man sich mehr verbunden, mal weniger. In der Regel ist das kein Grund zur Sorge. Unbearbeitete Kränkungen und Enttäuschungen allerdings vergrößern auf Dauer die Distanz, positive Erlebnisse, gute Kommunikation und gemeinsames Lachen bringen mehr Nähe. Wichtig ist, achtsam zu sein und negativen Entwicklungen frühzeitig entgegenzusteuern.

Ein Zuviel schadet

„Ich kann ohne dich nicht leben, ich brauche dich!“ Was wie eine Liebeserklärung klingt, ist in Wirklichkeit eine Fessel. Es ist der Versuch, den anderen auf Dauer fest an sich zu binden. Eifersüchtig wird der Alltag des anderen überwacht durch ständiges Hinterhertelefonieren, mit laufenden SMS „wo bist du gerade?“ oder mit der Frage „Was denkst du?“ Wer klammert, den Partner keinen Schritt mehr alleine machen lässt, nimmt ihm die Luft. Wer zu viel Nähe fordert, erreicht oft das Gegenteil: Der Partner flieht. Die Liebe ist ein Kind der Freiheit.

Stellen Sie sich vor, Sie sind mit einem Gummiband mit dem Partner verbunden: Sie sollten beide die Verbindung spüren, doch sich dadurch nicht einengt fühlen. Wer dem anderen Raum lässt, macht es ihm möglich, zu kommen, freiwillig. Wer zu stark am Band zieht oder es zu kurz hält, schlägt den anderen in die Flucht.

Unterschiedliche Bedürfnisse in Einklang bringen

Eine gelingende Partnerschaft braucht Nähe und Austausch. Auch wenn es möglich ist, über längere Zeit per Telefon und Mail in Kontakt zu bleiben, sind doch persönliche Begegnungen nötig, die  durch gemeinsame Unternehmungen, ein Stück Alltag und körperliche Berührungen das Gefühl von Zusammengehörigkeit und Übereinstimmung stärken.

Persönliche Entwicklung und Selbstentfaltung braucht Abstand und Zeit. Zeit, sich den eigenen Freunden und Interessen zu widmen oder auch nur, um sich zurückzuziehen, wieder zu sich selbst zu finden. Ein Rückzugswunsch ist ein Grundbedürfnis und bedeutet nicht, dass die Beziehung in Frage gestellt wird. Diejenigen, die kreativ schaffen, brauchen diesen Freiraum ganz besonders.

Doch ziehen Sie sich nicht wortlos zurück und werden Sie nicht ungehalten, wenn der Partner Ihre Bedürfnisse nicht von alleine erkennt. Kommunizieren Sie klar, was Sie sich wünschen.

Sprechen Sie mit Ihrem Partner/ Ihrer Partnerin über Ihre persönlichen Bedürfnisse und treffen Sie Vereinbarungen:

  • Darf ich allein sein wollen, ohne dass du dich zurückgestoßen fühlst oder gekränkt bist?
  • Welchen Rückzugsort gibt es für jeden von uns?
  • Wie viel Nähe brauche ich, was ist mir zu viel?
  • Welche Ängste sind mit großer Nähe, großer Distanz  für mich verbunden?
  • Bin ich bereit, deine Wünsche zu respektieren?
  • Können wir gemeinsame Zeiten für Nähe und Distanz vereinbaren?
  • Können wir Signale finden, wann wir uns Nähe oder Abstand wünschen?

Klarheit in diesen Fragen trägt viel zur Stabilität und guten Atmosphäre in einer Partnerschaft bei. Auch in Beziehungen, die in die Jahre gekommen sind. Es ist nie zu spät. :-)

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Foto Pixabay NoName_13
Fotografieren – Die Welt mit anderen Augen sehen

Fotografieren – Die Welt mit anderen Augen sehen

FotografierenDie Zahl ist gigantisch: Seit es die digitale Fotografie gibt, werden allein in Deutschland  pro Monat mehr als 2 Milliarden Fotos geschossen. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei um Reisebilder und Schnappschüsse, die entweder auf dem heimischen Computer gespeichert oder auf Plattformen wie Facebook hochgeladen werden. Doch das Fotografieren kann mehr sein die aus der Hand geschüttelte Dokumentation des Augenblicks und die Befriedigung der Sammelleidenschaft. Wer sich auf die Suche macht nach den Besonderheiten, die dem normalen Beobachter entgehen, findet ein befriedigendes Hobby und lernt, die Welt mit anderen Augen zu sehen.

 

Knipsen Sie noch oder fotografieren Sie schon?

Besonders im Sommer kann man Urlauber sehen, die schnell aus dem Auto oder dem Bus austeigen, einen kurzen Blick in die Runde werfen und mit ausgestreckten Armen ihre Kamera auf die im Reiseführer gelobte Aussicht oder die Sehenswürdigkeit des jeweiligen Ortes richten. Ein Klick, das Bild ist in der Tasche und kann mit nach Hause genommen werden. Die Fahrt geht weiter.

Wenige prüfen durch den Sucher ihres Fotoapparats den Bildausschnitt, suchen einen anderen Standort, ändern die Kameraeinstellungen oder nehmen gar für eine ungewöhnliche Perspektive ungewöhnliche Positionen ein, bevor sie abdrücken.

Zu Beginn eine gute Beratung

Wer sich entschließt, die Fotografie zu seinem Hobby zu machen, wird sich fragen, ob die vorhandene kleine Digitalkamera dafür ausreicht oder ob die Anschaffung eines ‚richtigen‘ Fotoapparats notwendig ist. Welches die passende Kamera ist, hängt sehr von den Wünschen und Zielen des Benutzers ab. Auch kleine digitale Apparate haben heute viele Funktionen, die es kennenzulernen gilt und die eine gewisse Gestaltung der Aufnahmen zulassen. Was für den Anfang sicher ausreicht.

Die Anschaffung einer neuen Kamera sollte nicht ohne eingehende Beratung erfolgen, zumal gerade bei einer Spiegelreflexkamera die Wahl des sog. Bodys (Kamera ohne Objektiv) darüber entscheidet, welche Ausrüstung mit Objektiven möglich ist. Mal muss auf (oft teurere) Originalobjektive zurückgegriffen werden, mal ist auch die Kombination mit (günstigeren) Objektiven anderer Marken möglich.

Wenn nicht Urlaubsbilder – was dann?

Die meisten Bilder werden im Urlaub geschossen. Unbekannte Orte und schöne Momente laden ein, auf den Auslöser zu drücken. Doch ist keine Reise nötig, um zu fotografieren. Die Motive liegen direkt vor der Haustüre. Der eine mag seine Liebe zur Naturfotografie entdecken, weil er einen Garten besitzt, ein anderer geht in der Stadt auf Motivsuche: Gebäude, Straßenszenen, heruntergekommene Plätze oder romantische Winkel sind es wert, festgehalten zu werden. Wieder ein anderer schaut gerne sehr genau hin, findet überall bemerkenswerte Details und macht die Makrofotografie zu seinem Hobby. Der nächste verschreibt sich der Portraitfotografie. Ein Großteil aber möchte sich gar nicht festlegen und wechselt zwischen den verschiedenen Genres.

Eine andere Möglichkeit, sich der Fotografie zu nähern, ist der thematische Fotospaziergang. Warum nicht einmal die Augen offen halten und Motive entdecken, die rund oder eckig sind? Die die Farbe Rot repräsentieren oder auf denen alles paarweise erscheint? Es gibt eine Fotografin, die sich mit ihren Aufnahmen von verschiedenen Gullydeckeln einen Namen machte. Die Fotografie ist individuell, vielseitig und das macht sie so spannend.

Das Beste rausholen

Die richtigen Einstellungen wie Blende, Weißabgleich oder Perspektive entscheiden in erster Linie über die Qualität der Aufnahme. Doch meist machen nachträgliche Korrekturen und eine Änderung des Bildausschnitts aus einem gewöhnlichen Foto erst ein Bild mit einer besonderen Aussage. Bearbeitungsprogramme stehen hier sowohl dem Anfänger als auch dem Profi zur Verfügung.

Das Wissen erweitern

Je intensiver man sich mit einem Hobby beschäftigt, desto mehr möchte man seine Fähigkeiten erweitern und Neues dazu lernen. Das ist in erster Linie in Kursen  wie z.B. an der Volkshochschule möglich. Wer es lieber auf sich gestellt und von zu Hause machen möchte, findet in Büchern, Zeitschriften oder in speziellen Internetforen Anregung und Austausch. Letztere allerdings sollte man mit Bedacht wählen, nicht in allen Foren herrscht ein angemessener Umgangston. Man muss sich dort oft auch auf herbe Bildkritik einstellen oder erlebt richtige Glaubenskämpfe, was Bewertungskriterien und Ausstattung angeht.

In vielen Städten gibt es Fotoclubs, in denen nicht nur Bilder besprochen werden, sondern auch viel Wissenswertes zu Ausrüstung, Software und Aufnahmetechniken ausgetauscht wird. Gemeinsame Fototouren und ein anschließender Vergleich der geschossenen Bilder macht Spaß und bringt neue Erfahrungen.  Viele Fotoclubs organisieren Ausstellungen für ihre Mitglieder, eine Gelegenheit, die man unbedingt nutzen sollte.

Das Foto ist Spitze und dann?

Wer schöne Aufnahmen gemacht hat, möchte sie natürlich auch zeigen und nicht nur auf der Festplatte ablegen. Sie auszudrucken oder in einem Fotobuch zusammenzustellen, ist eine beliebte Möglichkeit. Auf Fotoplattformen wie flickr kann man seine Bilder kostenlos hochladen und entscheiden, ob die Aufnahmen öffentlich zu sehen sind oder nur eingeladene Freunde Zugriff haben. Wer hofft, Geld mit seinen gelungenen Aufnahmen zu verdienen, kann sie bei fotolia, pixilio, photocase oder ähnlichen Plattformen einstellen. Bei einer Veröffentlichung der Bilder ist allerdings vorher die Einwilligung der abgebildeten Personen einzuholen. Andernfalls ließe der Ärger nicht lange auf sich warten.

Für den privaten Gebrauch bietet sich ein digitaler Bilderrahmen an, der Fotos abwechselnd zeigt oder ein Ausdruck in größerem Format, um die Bilder als Wanddekoration zu rahmen. Und warum nicht gelungene Fotos auf Briefkarten zu drucken, um selbst immer einen Vorrat für besondere Schreibgelegenheiten zu haben oder sie im 10er Pack zu verschenken?

Wie es zu diesem Artikel kam

Vor einigen Jahren habe ich mir eine Spiegelreflexkamera gekauft und fotografiere seither mit Begeisterung. Dieser Artikel gibt meine eigenen Erfahrungen wieder in der Hoffnung, Sie mögen sich ebenso wie ich ein neues Hobby erschließen, das viel Freude macht.

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Foto Ursula Kraemer
Von Generation zu Generation – Wissen weitergeben

Von Generation zu Generation – Wissen weitergeben

Wissen weitergebenWissen weitergeben von Generation zu Generation, verbindet uns. Es führt uns zu unseren Wurzeln zurück und hält Erfahrungen lebendig.

Wenn wir mehr über unsere Vorfahren in Erfahrung bringen können, führt uns das unseren Wurzeln.  Wir merken, dass wir nicht ein einzelnes Individuum sind, sondern das Glied in einer langen Kette von Generationen. Wir können erkennen, welche Themen sich durchziehen wie ein roter Faden und was uns bewusst und unbewusst geprägt hat. Und auch, was wir von den Generationen vor uns empfangen haben und wofür wir dankbar sein können.

Weil wir zu dieser Kette gehören, ist es unsere Aufgabe, auch für die eigenen Nachkommen Wissen und Erfahrungen zu bewahren und sie ihnen in geeigneter Form weiterzugeben.

Als ich neulich in einem Kellerschrank etwas suchte, fiel mir ein Ordner in die Hände. Darin ordentlich abgeheftet viele Seiten, manche handgeschrieben, meist jedoch mit der Schreibmaschine getippt. Es waren Abschriften, dazwischen aber auch vergilbte Originale.

Ich staunte nicht schlecht: Es waren Unterlagen der Familienchronik der väterlichen Linie, von der ich glaubte, keine Angaben zu haben. Jetzt hielt ich Belege in Händen, die zurück bis in das Jahr 1746 datierten. Ich begann zu blättern. Meist erinnerten nur vier Seiten an das Leben meiner Vorfahren: Geburtsurkunde, Taufschein, Heiratsurkunde und Sterbeurkunde. Vier Blätter bloß. Schade, dass nur so wenig an sie erinnerte.

Doch dann fand ich in manchen Dokumenten weitere Informationen: Die Berufe meiner Vorfahren, die Zahl ihrer Kinder, die Herkunft der Partner. Und plötzlich wurde mir klar: Dass meine Liebe zum Hobby Handweben nicht von ungefähr kam, sondern mir durch etliche Weber in früheren Zeiten in die Wiege gelegt wurde. Ich fand heraus, woher meine Liebe zum Nachbarland Frankreich rührte. Und fühlte mich meiner Großmutter eng verbunden, die für ihre Zeit eine mutige und selbstbewusste Person war, als Witwe drei Kinder großzog und einen Betrieb führte. Ihre Kraft hat sie an mich weitergegeben.

 

Wie wird weitergegeben?


Die erste Prägung erfährt ein Kind durch den direkten Umgang mit seinen Eltern und Großeltern. Sie vermitteln ihre eigenen Werte, leben Traditionen und Rituale vor und erzählen vielleicht auch Geschichten aus ihrem Leben. Doch mit dem Tod dieser Person versiegt die Quelle. Es sei denn, es gibt Aufzeichnungen. Die können von den Betreffenden selbst erstellt worden sein oder von Menschen aus dem Umfeld. Warten Sie nicht zu lange, bis Sie Ihre Fragen stellen!

 

Den Reichtum an Familienwissen festhalten


Vieles ist es wert, nicht vergessen zu werden. Familienrezepte, Geschichten, Anekdoten, typische Sätze, Sprichwörter und Bilder natürlich. Oder auch ein kleiner Steckbrief, der die Person beschreibt. Wie sah sie aus? Gab es etwas Charakteristisches? Welche Eigenschaften hatte sie? Welchen Beruf, welche Hobbys? Welche Werte waren ihr wichtig? Welche Position hatte sie im Familiengefüge? Über welche Situationen wurde in der Familie immer gelacht? Ihrer Fantasie als Familienchronist sind hier keine Grenzen gesetzt.

Wenn Sie Ihre Aufzeichnungen dann lesen, werden Sie feststellen., dass es nicht nur Familienwissen ist, was Sie notiert haben, sondern gleichzeitig etwas aussagt über die Kultur der jeweiligen Zeit, die Sprache, die geschichtlichen und sozialen Zusammenhänge.

 

Wie aufzeichnen?


War früher nur die mündliche Überlieferung üblich, ist das Dokumentieren heute wesentlich bequemer.  Am einfachsten ist es, ein Blatt Papier zu nehmen und spontan aufzuschreiben, welche Erinnerungen an die Person in den Sinn kommen, um die es jetzt gehen soll. Wer strukturierter vorgehen möchte, schreibt ein Mindmap und gräbt in seinen Erinnerungen nach bestimmten Stichworten. Sie können Fotos einscannen, Textfragmente tippen und abspeichern. Oder eine Tonaufnahme machen und ein Video drehen. Besonders wertvolle Stücke sind heute im Zeitalter des Computers handgeschriebene Briefe und Notizen.

 

Wen interessiert denn das?


Das Gefühl für die Generativität, so der Fachbegriff für das Weitergeben von Generation zu Generation,  ist bei jungen Menschen noch nicht ausgeprägt. Sie sind dabei, die Welt zu erobern und ihrem eigenen Leben eine Richtung zu geben. Doch dann, wenn sie selbst Eltern werden, spätestens aber in der Lebensmitte, werden die Fragen nach den Wurzeln drängender.

 

Was möchte ICH hinterlassen?

 

Wer Familiengeschichten aufschreibt, landet automatisch irgendwann bei sich selbst: Wie möchte ICH  eigentlich für meine Nachkommen in Erinnerung bleiben? Was soll von MIR nicht vergessen werden? Hier liegt der Grund, warum spätestens in der Lebensmitte Menschen beginnen, ihre Erlebnisse zu notieren. Damit leisten sie nicht nur einen Beitrag zur Generativität. Ihnen wird durch die Aufarbeitung auch bewusst,  welche Lebensthemen der Vorfahren sie aufgegriffen, weitergelebt,  umgestaltet oder zu Ende gebracht haben.

Zuallererst aber möchte jeder vermutlich eine Spur im Herzen seiner Angehörigen und Freunde hinterlassen. Sie wird geprägt von der Art, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen, ob wir ein Ohr für sie haben, sie aufbauen und stärken, die Familienbande knüpfen und ein verlässlicher, positiver Teil des Ganzen sind.

Ein weiterer Artikel dazu: Wissen verbindet Generationen

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Foto: Pixabay RitaE