Bewahren Sie die Wurzeln Ihrer Identität

Bewahren Sie die Wurzeln Ihrer Identität

IdentitätIn einer Zeit des rasanten Wandels und der Umbrüche braucht der Mensch mehr denn je den Halt bleibender Werte und Erinnerungen. Wir wollen wissen, wer wie sind, woher wir kommen, was uns geprägt hat.  

Der Familienstammbaum


„Wie sind wir noch einmal mit denen verwandt?“ In Zeiten großer regionaler Mobilität und globaler Vernetzung bleibt oft wenig Zeit für verwandtschaftliche Beziehungen. Doch spätestens, wenn sich Nachwuchs einstellt,  erwacht das Interesse für die eigene Identität und deren Wurzeln. Dies ist ein guter Moment, einen Familienstammbaum zu erstellen. Und eine Aufgabe, die Sie als älteres Familienmitglied  sicher gerne übernehmen.

Vielleicht haben Sie das Glück, auf den Unterlagen und Aufzeichnungen Ihrer Eltern und Großeltern aufbauen zu können. Dann bleibt nur, diese auf einen aktuellen Stand zu bringen. Im anderen Fall ist Recherchearbeit nötig. Holen Sie Auskünfte bei Standesämtern und aus Kirchenbüchern ein und fragen Sie bei Verwandten nach. Doch warten Sie damit nicht zu lange. Manches wissen geht verloren, wenn diese nicht mehr am Leben sind.

Auch Internetsuchmaschinen und –plattformen wie http://ahnenforschung.net/ leisten gute Dienste, wenn es darum geht, Verwandte aufzuspüren und konkrete Daten zu ermitteln. Wieviel Zeit Sie investieren, hängt davon ab, wie lange Sie in die Vergangenheit zurückgehen wollen. Und auch, wie weit Sie sich in die verwandtschaftlichen Verästelungen vertiefen möchten.  

Im Internet finden Sie virengeprüfte Programme, die es Ihnen leicht machen, die Daten zu sammeln, zu strukturieren und in eine lesbare Form zu bringen. Und die vor allem auch auf Ungereimtheiten aufmerksam machen. So z.B. wenn Sie einen Tippfehler im Geburtsdatum machen und darauf die Meldung erscheint: Achtung: Diese Person war zum Zeitpunkt der Geburt ihres Sohnes 10 Jahre alt. Eines dieser Programme ist www.ahnenblatt.de, es ist kostenlos erhältlich.

Kostenpflichtig ist das Programm Ages! von Jörg Daub http://www.daubnet.com/de/ages. Die Erfassung der Daten erfolgt wie auch bei Ahnenblatt über ein Formular. Bei beiden Programmen  können sie außerdem Medien, Quellenangaben und  eigene Anmerkungen einfügen und erhalten so über einen einfachen Stammbaum hinaus eine Fundgrube an Informationen zu den jeweiligen Personen.

Besonders überzeugend ist die Variationsbreite der grafischen Darstellung bei Ages!  Wenn Sie sich selbst zum Mittelpunkt des Diagramms machen wollen, erhalten sie eine Sanduhr, in der sowohl Ihre Nachkommen wie auch Ihre Vorfahren angeführt werden. Oder Sie drucken für Ihre Kinder eine Grafik aus, die ihnen aufzeigt, wer ihre Ahnen sind. Oder Sie stellen zusammen, welche Familienmitglieder auf eine Wurzel zurückgehen.

Wenn Sie mehr tun wollen

Vielleicht bekommen Sie Lust, mehr über Ihre Ahnen weiterzugeben als eine Sammlung bloßer Daten. Dann können Sie ein Mindmap oder ein Gedankennetz zu den einzelnen Personen erstellen. Setzen Sie den Namen der Person in die Mitte eines Blatt Papiers, zu der Sie aufschreiben wollen, an was Sie sich erinnern. Rundherum kommen Stichworte zu den äußeren Merkmalen, den unverwechselbaren Eigenschaften, typische Aussprüche, besondere Fähigkeiten, Lebensstationen oder auch Krankheiten. Wenn Sie erst einmal anfangen, werden Sie merken, wie viele Details Ihnen noch einfallen.

Besonders, wenn Kinder Ihre Großeltern nicht mehr kennenlernen konnten oder wenn Familienangehörige in großer Distanz wohnen, werden solche Aufzeichnungen gerne in die Hand genommen. Und auf einmal wird deutlich, woher David seine blauen Augen hat und warum Lisa ihre Pflanzen mit großer Sorgfalt und Ausdauer pflegt.

Auf der Grundlage dieser Stichworte schreiben Sie kleine Texte, die die Erinnerung an diese Personen noch lebendiger werden lassen.

Eine besondere Quelle sind Fotos

Haben Sie jahrelang die Familienfeste und Urlaubserinnerungen auf Fotos festgehalten? Dann lagern in Ihrem Keller sicher unzählige Diakästen und noch mehr digitale Aufnahmen auf der Festplatte. Wann haben Sie die zum letzten Mal angeschaut?

Wie wäre es, wenn Sie die alten Aufnahmen sichteten und eine Auswahl nach bestimmten Gesichtspunkten träfen? Das kann das Wachsen und Werden Ihrer Familie sein, Ihre Lebensstationen und die der Kinder, Sie könnten dokumentieren, wie das gemeinsam bewohnte Haus gebaut und allmählich verändert wurde oder wie Ihr Garten sich in den Jahreszeiten verändert.

Aus den gewählten Bildern erstellen Sie ohne großen Aufwand eine Diashow oder PowerPoint-Präsentation, die sich dazu hin noch einfach verschicken lässt. Sie können Ihre Dias auch abfotografieren oder einscannen (lassen) und sie so vor dem Verfall schützen. Wenn Sie sie dann in einem Fotobuch zusammenstellen, werden sie mehr zu Beachtung und Ehren kommen, als wenn die Bilder in Ihrem Keller verstauben.

Der Duft aus Mutters Küche

In vielen Familien gibt es Lieblingsrezepte, die Kindheitserinnerungen wachrufen. Die typischen Weihnachtsplätzchen der Mutter, der Duft der wärmenden Suppe an kalten Wintertagen, der Geburtskuchen, ohne den es kein Festtag wäre.

Sammeln Sie diese Rezepte und schreiben Sie sie von Hand in ein schön gebundenes Heft. Oder tippen Sie die Anleitungen in den Computer, um sie anschließend auszudrucken. Mit einer Spiralbindung versehen, sind sie ein Geschenk von bleibendem Wert. Oder Sie lassen Ihre Sammlung ganz professionell für wenig Geld im Selbstverlag drucken. Wenn Sie z.B. bei www.bod.de eine Kleinstauflage herstellen, bezahlen Sie nur den Stückpreis pro Buch, farbige Darstellung und Hochglanzeinband inklusive.

Für wen mache ich das?


Vielleicht fragen Sie sich, ob die Mühe lohnt und ob irgendjemand  anschaut, wofür Sie Stunden investieren. In erster Linie haben Sie selbst etwas davon, wenn Sie Ihre Lebensgeschichte genauer betrachten und Wesentliches festhalten. Und wenn später einmal Ihre Enkel oder Urenkel danach fragen, gibt es etwas, was Sie Ihnen hinterlassen haben. Bedauerlich, wenn die dann auf eine Lücke stoßen würden.

Fofo: Pixabay edsavi30

 

Erfüllter Ruhestand – Hier gibt’s Ideen

Erfüllter Ruhestand – Hier gibt’s Ideen

Ideen Wer in den Ruhestand tritt, ist froh, dem engen Terminplan, den beruflichen Pflichten und dem Leistungsdruck entgangen zu sein. Zuerst fühlt es sich an wie Urlaub: Man hat Zeit, genüsslich zu frühstücken, ausgiebig die Zeitung zu lesen, einen Spaziergang zu machen  und den neuen Tag auf sich zukommen zu lassen.  Doch meist dauert es  nicht lange und eine  neue Regsamkeit macht sich breit. In Haus und Garten muss renoviert und erneuert werden, wofür nie Zeit war. Das füllt aus. Irgendwann aber ist alles erledigt. Es gibt es keine wackeligen Stühle mehr, die letzte Schublade ist aufgeräumt, nirgends mehr fehlt ein Nagel. Dann stellt sich die Frage: Was mache ich mit meiner Zeit?

Gut, wenn Sie sich schon vor dem Eintritt ins Rentnerleben darüber Gedanken gemacht und erste Weichen gestellt haben. Wenn nicht, dann ist es jetzt trotzdem noch nicht zu spät. Allerdings sollten Sie nicht allzu lange damit warten und einem Schlendrian verfallen, indem Sie die Zeit totschlagen mit hohem Fernsehkonsum und Kreuzworträtseln. Wieder in Schwung zu kommen, ist weitaus schwieriger, als in Schwung zu bleiben.

Nutzen Sie diese  geschenkte Lebenszeit, die kommenden Jahre der körperlichen und geistigen Fitness. Setzen Sie sich Ziele, finden Sie heraus, was Sie morgens aus den Federn treibt. Probieren Sie verschiedenes aus und entscheiden Sie sich dann. Sobald Sie einen Sinn in Ihrem Tun erkennen, werden Sie stabiler, ausgeglichener und glücklicher sein. Ziele und Pläne, das Gefühl von Gebrauchtwerden und Dazugehören  sind die besten Mittel gegen Altersdepression. Es liegt an Ihnen.

Ganz gleich, ob Sie für sich selbst etwas tun wollen oder sich für andere engagieren, es gibt sehr viele Möglichkeiten, aus denen Sie das Passende auswählen können. Meist können Sie auf entsprechende Angebote zurückgreifen, manchmal braucht es etwas mehr Initiative, weil Sie Neues etablieren möchten.

Gehen Sie es an!

  • sich in ein unbekanntes Fachgebiet einarbeiten, z.B. in Astronomie, Höhlenforschung oder  Kunstgeschichte und sich mit anderen austauschen
  • ein neues Hobby erlernen,  z.B. Modellbau, Fotografie, Pflanzenzucht, Saxophon spielen
  • sich einer Hobbygruppe anschließen, z.B. Chor, Laientheater, Erzählkreis, englische Konversation…
  • ein Seniorenstudium machen oder Volkshochschulkurse besuchen
  • eine Sprache lernen als Vorbereitung auf einen Urlaub
  • ein Computerprogramm lernen und anwenden z.B. Fotos bearbeiten, Comics auf dem Tablet zeichnen
  • die Lebensgeschichte oder Familiengeschichte aufschreiben
  • Familienrezepte zusammenstellen
  • den Garten umgestalten, z.B. pflegeleichter machen oder Pflanzen züchten
  • Reisen (für Senioren) machen – allein oder mit entsprechenden Reiseanbietern
  • unbekannte Wanderwege erkunden, mit und ohne Führung
  • Pilgern
  • eine Auszeit im Kloster nehmen
  • den Freundeskreis aktivieren und Freunde besuchen
  • das Klassentreffen organisieren
  • einen Jour fix anberaumen und Menschen zu sich einladen oder an einem neutralen Ort treffen
  • einen Kreativurlaub buchen
  • einem Verein beitreten  
  • ein Netzwerk mit Gleichgesinnten gründen
  • Lernpate werden und Schülern den Weg ins Berufsleben erleichtern
  • Hausaufgabenbetreuung anbieten
  • Vorleserin werden im Kindergarten,  in der Grundschule oder Ihrer örtlichen Bücherei
  • Leihoma, Leihopa werden
  • als Zeitzeuge bei einer Ausstellung oder Publikation mitarbeiten
  • sich als Schulmediator engagieren
  • Seniorpartner sein für Jungunternehmer und das berufliche Wissen einbringen
  • Mentor/ Mentorin werden für junge Führungskräfte
  • den Generationendialog in Gang bringen, z.B. über die Gemeinde oder in der Kirche
  • sich für ein Projekt des Entwicklungsdienstes  melden
  • als Senior Expert in fernen Ländern zur Verfügung stehen
  • als Stadtführerin arbeiten
  • sich in einer kommunalen oder kirchlichen Bücherei, an Gedenkstätten oder in Museen einbringen
  • beim Seniorenrat der Stadt aktiv werden
  • ehrenamtlich in der Schuldnerberatung mitarbeiten
  • in einem Sportverein, einer politischen Partei, einer Bürgerbewegung  mitarbeiten
  • im Naturschutz Gruppen betreuen
  • in einer Umweltorganisation an Projekten mitarbeiten
  • im Tierschutz aktiv werden
  • in einer der Kirchen mithelfen
  • bei sozialen Einrichtungen wie Caritas, dem Roten Kreuz zur Verfügung stehen
  • in einem Frauenhaus als Gesprächspartnerin sein
  • sich in der Nachbarschaftshilfe engagieren
  • Obdachlose betreuen
  • mit Briefen Kontakt zu Gefangenen halten
  • Entlassenen zur Seite stehen und die Wiedereingliederung unterstützen
  • Besuchsdienst im Krankenhaus machen
  • bei der Tafel mithelfen (Lebensmittel besorgen, ausgeben)
  • bei der Telefonseelsorge Dienst machen
  • bei der Bahnhofsmission stundenweise helfen
  • in einem Hospiz mit betreuen
  • in einem Altenheim vorlesen, zum Spaziergang einladen, zuhören
  • Deutschunterricht für Migranten geben und ihnen bei der Integration helfen.

 

Schafft Euch ein Nebenamt, ein unscheinbares, womöglich ein geheimes Nebenamt. Tut die Augen auf und sucht, wo ein Mensch ein bisschen Zeit, ein bisschen Teilnahme, ein bisschen Gesellschaft, ein bisschen Fürsorge braucht. Vielleicht ist es ein Einsamer, ein Verbitterter, ein Kranker, ein Ungeschickter, für den du da sein kannst. Vielleicht ist es ein Greis, vielleicht ist es ein Kind. Wer kann die Verwendungen alle aufzählen, die das kostbare Betriebskapital,  Mensch genannt, haben kann! An ihm fehlt es an allen Ecken und Enden! Darum suche, ob sich nicht eine Anlage für dein Menschtum findet, lass dich nicht abschrecken, wenn du warten und experimentieren musst. Auch auf Enttäuschungen sei gefasst. Aber lass dir ein Nebenamt, indem du dich als Mensch am Menschen verausgabst, nicht entgehen. Es ist dir eines bestimmt, wenn du nur richtig willst.

Albert Schweitzer

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Alleine in den Urlaub? So gelingt’s.

Alleine in den Urlaub? So gelingt’s.

Allein in den UrlaubEine Trennung oder Scheidung hat das Leben verändert, die Kinder sind aus dem Haus, der Partner ist nach langer Ehe verstorben. Dies verändert sich dann nicht nur den Alltag. Auch die Frage, wie man die Ferien verbringen möchte, braucht neue Antworten. Bereiten Sie sich gut vor, dann können Sie Ihren Urlaub als Alleinreisende genießen und bereichernde neue Erfahrungen machen.

Zuerst auf Probe
Wer zum ersten Mal einen Urlaub alleine plant, sollte im Vorfeld austesten, was ihm am meisten zusagt.  Fahren Sie auf ein Wochenende weg und bleiben Sie im näheren Umfeld. So können Sie das Projekt jederzeit  auch wieder abbrechen, wenn Sie merken, dass es nicht das Richtige ist. Probieren Sie verschiedene  Dinge aus und spüren Sie nach, was Ihnen gute Laune macht und wo die Fallstricke liegen.

Wer ins Ausland reisen möchte, tut gut dran, die Sprache zu lernen. So können Sie etwas einkaufen, Informationen lesen und vielleicht sogar Kontakt mit Einheimischen aufnehmen.

Welche Ziele bieten sich an?
Es gibt zahlreiche Angebote für Alleinreisende. Dann ist gewährleistet, dass auch die Mitreisenden Kontakt wollen und niemand schräg angeschaut wird, wenn sie/er als Single unterwegs ist. Wer eher Familienanschluss sucht, ist in familiengeführten Pensionen oder auf einem Bauernhof gut untergebracht, bei letzterem sogar mit der Möglichkeit, mitzuhelfen und so ein gänzlich anderes Leben kennenzulernen.

Je nach persönlichen Vorlieben kann auch ein Aufenthalt im Kloster, eine Seminarreise oder ein Hotel mit Sport- und Wellnessangeboten das Richtige sein.

Geben Sie für das Zimmer ruhig etwas mehr aus. Gönnen Sie sich ein größeres Bett, einen Balkon und eine Leseecke, damit Sie nicht ständig auf dem Bett liegen müssen. Das ist kein Luxus, sondern unabdingbar für das Wohlbefinden.

Wann ist der optimale Reisezeitpunkt?
Wann Sie in den Urlaub fahren, hängt natürlich in erster Linie davon am, was Sie unternehmen wollen. Wenn möglich sollten Sie allerdings außerhalb der Saison fahren. Zum einen haben Sie dann eine große Auswahl an Unterkünften und darüber hinaus auch preisliche Vorteile.

Und als Single möchten Sie vermutlich weder den Pool noch den Skilift mit einer tobenden Kinderschar teilen oder überall und an allen Orten mit Familien konfrontiert werden.

Wie kommen Sie an Ihren Urlaubsort?
Die Verlockung ist groß, eine Pauschalreise zu buchen und per Flugzeug oder Schiff unterwegs zu sein. Doch bedenken Sie, dass Sie dann auf einen Rückreisetermin festgelegt sind und nicht vorzeitig Ihre Pläne ändern können, wenn Sie des Alleinseins überdrüssig sind. Auf Ihre Mitreisenden haben Sie keinen Einfluss. Sympathisch oder nicht, sie teilen mit Ihnen den Esstisch, die Sonnenliegen und das Ausflugprogramm.

Mit dem Auto sind Sie am Zielort beweglich und können Ausflüge unternehmen. Sie haben keinerlei Einschränkungen, was das Gepäck angeht und bleiben flexibel. Allerdings werden Sie auf diese Weise wenig neue Kontakte machen können. Das können Sie ausgleichen, indem Sie im Hotel  oder bei Ihrem Hobby auf Menschen zuzugehen und sich offen zeigen.

Wer auch im Urlaub auf Achse sein möchte, macht eine Radtour oder Wanderung. Ganz Mutige sind alleine unterwegs, andere schließen sich geführten Gruppen an. Dann ist auch die Frage der Unterkunft am Abend geklärt und das Gepäck braucht nicht mitgeführt zu werden.

Was sollte im Gepäck sein?
Natürlich werden Sie vor allem Kleidung einpacken, in der Sie sich wohlfühlen und die für Ihre Urlaubsregion angemessen sind. Vergessen Sie Sportkleidung und Schuhe nicht, denn Aktivität sorgt für gute Laune und neue Energie. Mit einer Sonnenbrille auf der Nase können Sie Ihre Umwelt diskret in Augenschein nehmen und ein Ehering schützt Sie vor unliebsamen Fragen und aufdringlichen Verehrern.

Damit Sie Ihr Zimmer wohnlich gestalten können, sollten Kerzen, ein paar farbige Tücher oder Bilder nicht fehlen. So schaffen Sie sich eine kleine Insel, die Ihren Geschmack atmet und die das stereotype Einerlei eines Hotelzimmers vergessen lässt.

Sie malen, sticken, fotografieren oder hören gerne Musik? Dann ab in den Koffer mit den nötigen Utensilien.  Gute Lektüre, über das Urlaubsland und spannende Romane, sollte ebenfalls nicht fehlen. Auf einem eBookreader hat eine ganze Bibliothek Platz und Sie sind für alle Fälle gerüstet.

Übrigens: Nehmen Sie auch zum Essen ein Buch mit. So können Sie die Pausen zwischen den Gängen überbrücken und fühlen sich nicht allein.

Was können Sie unternehmen?
Informieren Sie sich vorher,  was es vor Ort gibt. Studieren Sie im Internet Kino- und Theaterprogramme und reservieren Sie Karten bei stark nachgefragten Terminen.  Merken Sie sich die Daten von speziellen Sommerveranstaltungen wie Märkte, Musik- und Heimatfeste.  Mancher Ort hat eine Gästebegrüßung auf dem Programm, auf der Sie Wissenswertes über Land und Leute erfahren.

Das Wichtigste für einen schönen Single-Urlaub: Einstellung ändern
Doch nicht nur die Organisation ist wichtig. Ob Sie Ihren Single-Urlaub genießen können und es eine Zeit der Erholung und Freude wird, hängt zum großen Teil von Ihrer inneren Einstellung ab. Wenn Sie der Meinung sind, alle Alleinreisenden seien Mauerblümchen und  Urlaub zu zweit das reine Glück, dann sind Sie auf dem besten Weg, sich die Laune zu vermiesen.
Schauen Sie genauer hin:  Wie oft sitzen Paare stumm beieinander und wirken überhaupt nicht glücklich? Wer mit anderen reist, muss Rücksicht nehmen, was die Gestaltung der Tage angeht und nicht selten sind große Zugeständnisse nötig, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Wenn  Sie alleine reisen, können Sie Ihre Zeit frei einteilen und Ihren Vorlieben frönen. Und brauchen sich nicht ständig zu fragen, ob Ihre Begleitung auch witklich Spaß hat.

Und für einen Singleurlaub gibt es viele Gründe. Da sind welche, die das aus Überzeugung alleine wegfahren und weil sie wissen, dass Abstand der Beziehung gut tut. Da sind welche, deren Partner keinen Urlaub machen kann, weil dringende Geschäfte anstehen. Und die, die in dieser Zeit zu sich selbst kommen oder sich Hobby widmen wollen, für die der andere kein Interesse hat. Es liegt bei Ihnen, wie Sie die Dinge sehen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erholsamen und glücklichen Single-Urlaub.

Weitere Ideen gibt es hier: Urlaub einmal anders

Foto Blogautorin Ursula Kraemer

Vorbereitung auf den Ruhestand

Die einen freuen sich auf diesen Tag und können es kaum erwarten. Andere stecken den Kopf in den Sand und tun so, als ob alles immer so weiter ginge. Und wieder anderen ist bewusst, dass neue Zeiten anbrechen werden, und sie fürchten sich davor. Dabei wäre es gut, wenn sich alle rechtzeitig die Frage stellen würden: Wer bin ich, wenn ich nicht mehr arbeite?

Wenn das Arbeitsleben endet, fallen viele Faktoren weg, die das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein über Jahre hinweg gestärkt haben. Die Anerkennung, wenn man mit anspruchsvollen neuen Projekten und Aufgaben betraut wurde. Die Bestätigung, wenn Kollegen um Rat fragten. Der Respekt, den Kunden und Lieferanten entgegenbrachten, und nicht zuletzt das regelmäßige Einkommen, dasman als Gegenwert für die erbrachte Arbeit ansehen konnte.

Auch wenn beim Abschied in den Ruhestand die lieben Kollegen auffordern, in Kontakt zu bleiben, stellt man schnell fest, dass man von nun an einer anderen Welt angehört, einer, die man selbst gestalten darf und auch muss.

Eine eigene Zeitstruktur finden

Zunächst ist es verlockend, wenn der Wecker schweigt und keine Termine mehr den Tag zerstückeln. Man kann das Frühstück ausdehnen und sich ausgiebig Zeit nehmen für die Lektüre der Zeitung. Doch unversehens schleicht sich ein Schlendrian an. Die Stunden vergehen und am Ende des Tages fragt man sich, wo sie geblieben sind.

Jetzt ist es an der Zeit, sich eine eigene Tagesstruktur zu schaffen. Wann ungefähr wird man aufstehen, wann finden die Mahlzeiten statt, welche Fixpunkte in der Woche gibt es? Wann nimmt man sich Zeit für Sport oder Besuche, für den Sprachkurs, die Korrespondenz oder die Telefonate mit Freunden, Kindern oder Verwandten?

Die Rollen in der Partnerschaft klären

Ganz gleich, ob nur einer der Partner berufstätig war oder beide – die bisherige Aufteilung von Pflichten im Haushalt sollte nun neu besprochen werden.  Setzen Sie sich zusammen und listen Sie auf, welche Arbeiten wann anstehen und wer von nun an dafür zuständig sein soll. Dies braucht keine feste Einteilung zu sein, sondern kann durchaus auch wechseln. Wenn sie mittags vom Yoga kommt, könnte er z.B. das Essen zubereitet haben. Oder Sie vereinbaren, den Wochenputz gemeinsam zu machen, um dann freie Zeit für Unternehmungen zu haben.

Weitermachen in neuer Form

Wer mit großer Motivation und Zufriedenheit im Beruf aktiv war, möchte meist den Fuß nicht ganz aus der Tür nehmen, sondern sich noch in irgendeiner Form weiter einbringen. Dies könnte ein freiberufliches  Engagement sein, man könnte sich dem Senior Experten Service anschließen, Vorträge und Workshops halten oder schreiben.  

In bekannten Gefilden zu bleiben ist ein sicherer Weg, denn Sie können das tun, was Sie schon immer gemacht haben. Vielleicht ist nun auch der Moment gekommen, den Arbeitsthemen endgültig Lebewohl zu sagen und etwas Neues auszuprobieren.

Unbekanntes wagen

Alte Träume mussten laufenden Verpflichtungen weichen, für sie war keine Zeit, aber oft auch keine Energie mehr. Graben Sie nach solchen Schätzen. Erinnern Sie sich, was Sie früher gerne getan haben oder an das, wovon Sie immer sagten, wenn ich mal Zeit habe…Vielleicht lässt sich Ihr Traum in Ihrem jetzigen Alter nicht mehr zu 100% umsetzen. Aber zu einem Teil bestimmt noch. Schauen Sie nicht nach den Problemen, sondern suchen Sie Wege, damit Sie später nicht sagen müssen, ich hätte es tun sollen.

Möchten Sie wissen, was noch in Ihnen steckt? Dann gehen Sie es an! Gönnen Sie sich ein Versuchsstadium. Sie gehen noch keine dauerhafte Verpflichtung ein, wenn Sie sich mit neuen Themen, anderen Ländern und Kulturen beschäftigen. Entscheiden Sie erst nach einer Weile, ob Sie dauerhaft Interesse daran haben. Aber bleiben Sie neugierig, auf andere Standpunkte, auf unbekanntes Terrain.

Lockende Ziele finden

Wer keine Ziele mehr im Leben hat, verkümmert. Es muss etwas geben, wofür es sich aufzustehen lohnt und was dem Leben Sinn gibt. Besonders schön ist es, wenn Sie etwas gefunden haben, dessen Ergebnis sie in den Händen halten können: Selbstgezogene Gurken aus dem eigenen Garten, ein kleines Büchlein, in dem Sie Familiengeschichten niedergeschrieben haben, selbstgenähte Kleidung. Oder etwas, was anderen Freude macht: Der Übermut des Hundes, den Sie aus dem Tierheim zum Spaziergang abholen oder das zärtliche Schmusen Ihrer Enkelin, wenn Sie ihr ein Buch vorlesen.

Freunde versammeln

Enge berufliche Zeitpläne, Schichtarbeit und wechselnde Einsatzorte tragen dazu bei, dass der Freundeskreis immer kleiner wird und auch familiäre Kontakte nicht mehr gepflegt wurden.

Der leichteste Schritt ist, alte Beziehungen wieder aufzunehmen und wiederzubeleben. Da auch diese Personen häufig schon im Ruhestand sind oder kurz davorstehen, werden Sie offene Türen finden. Nicht immer aber stimmen die Interessen noch überein, doch ist es ein Versuch wert, dies herauszufinden, Aber vielleicht sind sogar Freunde dabei, die sich für gemeinsame neue Aktivitäten oder regelmäßige Treffen gewinnen lassen. Oder Sie finden neue, wenn Sie einem Verein beitreten, einen Tanzkurs machen oder sich bei der Bürgerbewegung in Ihrem Viertel einbringen.

Vorbereitung und Übergang

Es ist gut, sich eine Zeit der Vorbereitung und des Übergangs zu gönnen. Wichtig dabei aber ist, die Auseinandersetzung mit den oben stehenden Fragen aktiv zu betreiben und sich nicht darauf verlassen, dass sich die Dinge schon irgendwie regeln werden.

Viele Rentner beklagen sich darüber, keine Zeit für eigene Interessen und Bedürfnisse zu haben. Immer sei etwas zu tun. Doch die Chance des Ruhestands besteht darin, endlich auf die eigene Stimme zu hören und das Leben frei von Zwängen und äußeren Anforderungen so zu gestalten, wie man es für richtig hält. Entsprechende Bücher können Ihnen ebenso Anregungen wie Tipps von aktiven Ruheständlern. Es gilt, die kommenden noch guten Jahre zu nutzen und die Zeit nicht einfach verstreichen zu lassen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

 

Foto: Pixabay RitaE

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Auch in der Partnerschaft – Öfter mal was Neues

Auch in der Partnerschaft – Öfter mal was Neues

Was NeuesÖfter mal was Neues. Hand aufs Herz – an was haben Sie gedacht, als die Überschrift dieses Artikels lasen? An einen Seitensprung? Das ist zwar eine Möglichkeit, sich wieder zu spüren, lebendig zu sein und das Gefühl zu haben, begehrt zu werden. Übrig bleiben am Ende aber oft nur eine Menge Lügen, viele Tränen und zwei zerbrochene Beziehungen. Zumindest aber zerstörtes Vertrauen, das nur mühsam wieder aufgebaut werden kann. Werfen Sie deshalb lieber nicht vorschnell die Flinte ins Korn, wenn Sie in Ihrer Partnerschaft nicht mehr zufrieden sind. Sondern gönnen Sie Ihrer in die Jahre gekommenen Beziehung eine Verjüngungskur. Bringen Sie neuen Schwung hinein durch neue Ideen.

Rituale und Gewohnheiten

Rituale und Gewohnheiten tun gut, sie machen das Zusammenleben leichter und sie schaffen eine vertraute Verbindung zwischen Menschen. Sie sind wie ein Geländer, das Stütze und Sicherheit gibt. Viele Dinge im Alltag sind klar geregelt, man muss nicht darüber diskutieren, was man tut und wie. Es braucht keine Verhandlungen und  nicht ständig neue Entscheidungen. Beide Partner wissen, woran sie sind.

Doch ein zu viel an Gewohnheit lähmt. Wenn alles nach dem gleichen Muster abläuft, wenn es keine Überraschungen mehr gibt, erstickt die Beziehung im Einerlei. Dabei ist es gleich, ob es sich um die Zutaten zum Frühstück handelt, um den Ablauf des Wochenendes oder die Begegnungen in der Liebe.

Vergnügen in der Vergangenheit

Was haben Sie früher gerne miteinander gemacht? Was hat Sie in Ihrer ersten Zeit als Paar verbunden? Was ist schon lange in Vergessenheit geraten? Ist zugedeckt worden durch die Aufgaben in der Kindererziehung, die Verpflichtungen im Beruf? Graben Sie Ihre Erinnerungen aus und holen sie diese Aktivitäten wieder in ihr Leben.

Gehen Sie tanzen, machen sie ein Picknick am See (auch wenn sie zuhause einen Balkon oder eine Garten haben!), überraschen Sie einander mit Eintrittskarten zu einem Oldie-Konzert oder zu einem Film.

Die Sache mit dem Wunschgefäß

Gerade Paare, die schon lange zusammenleben, sind oft festgefahren. Sie glauben zu wissen, was der andere mag und was nicht. Und unternehmen nur noch das, von dem sie annehmen, dass es beim anderen auf Gegenliebe stößt. Mit der Zeit reduzieren sie sich beide freiwillig und doch unbewusst auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.

Dabei hat wohl jeder Wünsche und Träume, die vor lauter Rücksicht auf den anderen unausgesprochen bleiben. Ein Bad im See bei Mondschein? Sex vor dem Kaminofen? Ein gemütlicher Abend ohne Kinder oder gar ein Wochenende? Gemeinsam Sterne gucken in der Natur oder im Planetarium? Bei einem Fußballspiel zu zweit lauthals anfeuern?

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, ihre Wünsche zu erforschen. Legen Sie sich kleine Zettel zurecht, für jeden in einer anderen Farbe. Schreiben Sie Ihre Ideen, wie Sie die Zeit mit Ihrem Partner gestalten wollen, auf diese kleinen Zettel. Diese falten Sie dann zweimal zusammen und deponieren Sie alle in einem schönen Gefäß, einer Vase sein oder auch einem hübschen Kästchen.

Einmal in der Woche ziehen Sie abwechselnd einen dieser Zettel, mal in der einen, mal in der anderen Farbe, und planen, wann in den nächsten Tagen Sie sich die Zeit für diesen Wunsch nehmen werden.

Vereinbaren Sie, dass Sie die Wünsche des anderen ohne Murren und  ohne das Gesicht zu verziehen mitmachen. Lassen Sie sich ganz auf neue Erfahrungen ein, genauso wie Sie es sich wünschen, wenn Ihr eigener Wunsch an der Reihe ist.

Heute ist Dein Tag

Am Geburtstag sind wir am ehesten bereit, dem Partner, der Partnerin die Wahl für den Ablauf einen Tag zu überlassen. Bei Frauen passiert das vielleicht noch am Muttertag. Wie wäre es, regelmäßig solche Tage einzuplanen? So bekommt der eine die Möglichkeit zu gestalten, der andere ist vom Druck befreit, Vorschläge oder Pläne zu machen.  

Ich erinnere mich, wie wir in der Familie zu Beginn der großen Ferien ein großes Plakat genommen haben, und jeder sagen durfte, was er gerne in dieser freien Zeit mit den anderen erleben wollte. Jedes Familienmitglied hatte seine eigene Stiftfarbe, mit der die Wünsche auf dem Plakat notiert wurde. Bei fünf Personen kam eine lange Liste zusammen.

Nach dem Frühstück, wenn der vor uns liegende Tag geplant werden sollte, half ein Blick auf die Liste. Wir wählten eine dieser Ideen aus und sorgten dafür, dass jeder an die Reihe kam. Da alle in der Familie berücksichtigt wurden, kam entstand buntes Programm.

Ähnliches können Sie auch in einer Partnerschaft tun. Die Liste wird dann  zwar nicht zu so lang wie in einer mehrköpfigen Familie, sie kann aber auch jederzeit erweitert und fortgeführt werden. Ich bin mir sicher, dass in dem Augenblick, in dem Sie darüber nachdenken, wie Sie mit Ihrem Partner Zeit verbringen könnten, Ihnen neue Ideen kommen, wenn Sie die Zeitung lesen, unterwegs Plakate unterwegs oder mit Bekannten reden.

Überraschen Sie einander

Es ist langweilig, wenn man immer schon weiß, etwas als Nächstes kommt oder wenn der andere nur dann aktiv wird, wenn Überraschungen „eingefordert“ werden („Du könntest auch mal das Kinoprogramm studieren und einen Vorschlag machen“).

Ergreifen Sie die Initiative. Besorgen Sie Tischtennisschläger und erkundigen sich,  wo die nächste Platte steht. Stellen Sie eine CD mit Tanzmusik zusammen, rollen Sie den Teppich weg  und schwingen Sie das Tanzbein im Zimmer. Decken Sie den Tisch auf eine besonders schöne, romantische Weise und kochen Sie das Essen ihrer ersten Stunde. Planen Sie einen Wochenendausflug mit der Bahn und kaufen dafür das Landesticket.

Manches, was Sie ausprobieren, wird vielleicht häufiger Platz in Ihrem Alltag finden. Anderes wiederum  werden Sie als einmalige Aktion in Erinnerung behalten. Auf jeden Fall aber werden Sie neue Interessen entdecken und sicher auch unbekannte Facetten an sich selbst oder am anderen. Sie werden neuen Gesprächsstoff haben und garantiert mehr Lebendigkeit und Schwung in Ihrer Beziehung.  

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Foto Pixabay andreahamilton264