Wer bin ich, wenn ich nicht mehr arbeite? – Vorbereitung auf den Ruhestand

Die einen freuen sich auf diesen Tag und können es kaum erwarten. Andere stecken den Kopf in den Sand und tun so, als ob alles immer so weiter ginge. Und wieder anderen ist bewusst, dass neue Zeiten anbrechen werden, und sie fürchten sich davor. Dabei wäre es gut, wenn sich alle rechtzeitig die Frage stellen würden: Wer bin ich, wenn ich nicht mehr arbeite?

Wenn das Arbeitsleben endet, fallen viele Faktoren weg, die das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein über Jahre hinweg gestärkt haben. Die Anerkennung, wenn man mit anspruchsvollen neuen Projekten und Aufgaben betraut wurde. Die Bestätigung, wenn Kollegen um Rat fragten. Der Respekt, den Kunden und Lieferanten entgegenbrachten, und nicht zuletzt das regelmäßige Einkommen, dasman als Gegenwert für die erbrachte Arbeit ansehen konnte.

Auch wenn beim Abschied in den Ruhestand die lieben Kollegen auffordern, in Kontakt zu bleiben, stellt man schnell fest, dass man von nun an einer anderen Welt angehört, einer, die man selbst gestalten darf und auch muss.

Eine eigene Zeitstruktur finden

Zunächst ist es verlockend, wenn der Wecker schweigt und keine Termine mehr den Tag zerstückeln. Man kann das Frühstück ausdehnen und sich ausgiebig Zeit nehmen für die Lektüre der Zeitung. Doch unversehens schleicht sich ein Schlendrian an. Die Stunden vergehen und am Ende des Tages fragt man sich, wo sie geblieben sind.

Jetzt ist es an der Zeit, sich eine eigene Tagesstruktur zu schaffen. Wann ungefähr wird man aufstehen, wann finden die Mahlzeiten statt, welche Fixpunkte in der Woche gibt es? Wann nimmt man sich Zeit für Sport oder Besuche, für den Sprachkurs, die Korrespondenz oder die Telefonate mit Freunden, Kindern oder Verwandten?

Die Rollen in der Partnerschaft klären

Ganz gleich, ob nur einer der Partner berufstätig war oder beide – die bisherige Aufteilung von Pflichten im Haushalt sollte nun neu besprochen werden.  Setzen Sie sich zusammen und listen Sie auf, welche Arbeiten wann anstehen und wer von nun an dafür zuständig sein soll. Dies braucht keine feste Einteilung zu sein, sondern kann durchaus auch wechseln. Wenn sie mittags vom Yoga kommt, könnte er z.B. das Essen zubereitet haben. Oder Sie vereinbaren, den Wochenputz gemeinsam zu machen, um dann freie Zeit für Unternehmungen zu haben.

Weitermachen in neuer Form

Wer mit großer Motivation und Zufriedenheit im Beruf aktiv war, möchte meist den Fuß nicht ganz aus der Tür nehmen, sondern sich noch in irgendeiner Form weiter einbringen. Dies könnte ein freiberufliches  Engagement sein, man könnte sich dem Senior Experten Service anschließen, Vorträge und Workshops halten oder schreiben.  

In bekannten Gefilden zu bleiben ist ein sicherer Weg, denn Sie können das tun, was Sie schon immer gemacht haben. Vielleicht ist nun auch der Moment gekommen, den Arbeitsthemen endgültig Lebewohl zu sagen und etwas Neues auszuprobieren.

Unbekanntes wagen

Alte Träume mussten laufenden Verpflichtungen weichen, für sie war keine Zeit, aber oft auch keine Energie mehr. Graben Sie nach solchen Schätzen. Erinnern Sie sich, was Sie früher gerne getan haben oder an das, wovon Sie immer sagten, wenn ich mal Zeit habe…Vielleicht lässt sich Ihr Traum in Ihrem jetzigen Alter nicht mehr zu 100% umsetzen. Aber zu einem Teil bestimmt noch. Schauen Sie nicht nach den Problemen, sondern suchen Sie Wege, damit Sie später nicht sagen müssen, ich hätte es tun sollen.

Möchten Sie wissen, was noch in Ihnen steckt? Dann gehen Sie es an! Gönnen Sie sich ein Versuchsstadium. Sie gehen noch keine dauerhafte Verpflichtung ein, wenn Sie sich mit neuen Themen, anderen Ländern und Kulturen beschäftigen. Entscheiden Sie erst nach einer Weile, ob Sie dauerhaft Interesse daran haben. Aber bleiben Sie neugierig, auf andere Standpunkte, auf unbekanntes Terrain.

Lockende Ziele finden

Wer keine Ziele mehr im Leben hat, verkümmert. Es muss etwas geben, wofür es sich aufzustehen lohnt und was dem Leben Sinn gibt. Besonders schön ist es, wenn Sie etwas gefunden haben, dessen Ergebnis sie in den Händen halten können: Selbstgezogene Gurken aus dem eigenen Garten, ein kleines Büchlein, in dem Sie Familiengeschichten niedergeschrieben haben, selbstgenähte Kleidung. Oder etwas, was anderen Freude macht: Der Übermut des Hundes, den Sie aus dem Tierheim zum Spaziergang abholen oder das zärtliche Schmusen Ihrer Enkelin, wenn Sie ihr ein Buch vorlesen.

Freunde versammeln

Enge berufliche Zeitpläne, Schichtarbeit und wechselnde Einsatzorte tragen dazu bei, dass der Freundeskreis immer kleiner wird und auch familiäre Kontakte nicht mehr gepflegt wurden.

Der leichteste Schritt ist, alte Beziehungen wieder aufzunehmen und wiederzubeleben. Da auch diese Personen häufig schon im Ruhestand sind oder kurz davorstehen, werden Sie offene Türen finden. Nicht immer aber stimmen die Interessen noch überein, doch ist es ein Versuch wert, dies herauszufinden, Aber vielleicht sind sogar Freunde dabei, die sich für gemeinsame neue Aktivitäten oder regelmäßige Treffen gewinnen lassen. Oder Sie finden neue, wenn Sie einem Verein beitreten, einen Tanzkurs machen oder sich bei der Bürgerbewegung in Ihrem Viertel einbringen.

Vorbereitung und Übergang

Es ist gut, sich eine Zeit der Vorbereitung und des Übergangs zu gönnen. Wichtig dabei aber ist, die Auseinandersetzung mit den oben stehenden Fragen aktiv zu betreiben und sich nicht darauf verlassen, dass sich die Dinge schon irgendwie regeln werden.

Viele Rentner beklagen sich darüber, keine Zeit für eigene Interessen und Bedürfnisse zu haben. Immer sei etwas zu tun. Doch die Chance des Ruhestands besteht darin, endlich auf die eigene Stimme zu hören und das Leben frei von Zwängen und äußeren Anforderungen so zu gestalten, wie man es für richtig hält. Entsprechende Bücher können Ihnen ebenso Anregungen wie Tipps von aktiven Ruheständlern. Es gilt, die kommenden noch guten Jahre zu nutzen und die Zeit nicht einfach verstreichen zu lassen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

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Öfter mal was Neues – auch in der Partnerschaft

Hand aufs Herz – an was haben Sie gedacht, als die Überschrift dieses Artikels lasen? An einen Seitensprung? Das ist zwar eine Möglichkeit, sich wieder zu spüren, lebendig zu sein und das Gefühl zu haben, begehrt zu werden. Übrig bleiben am Ende aber oft nur eine Menge Lügen, viele Tränen und zwei zerbrochene Beziehungen. Zumindest aber zerstörtes Vertrauen, das nur mühsam wieder aufgebaut werden kann. Werfen Sie deshalb lieber nicht vorschnell die Flinte ins Korn, wenn Sie in Ihrer Partnerschaft nicht mehr zufrieden sind. Sondern gönnen Sie Ihrer in die Jahre gekommenen Beziehung eine Verjüngungskur. Bringen Sie neuen Schwung hinein durch neue Ideen.

Rituale und Gewohnheiten

Rituale und Gewohnheiten tun gut, sie machen das Zusammenleben leichter und sie schaffen eine vertraute Verbindung zwischen Menschen. Sie sind wie ein Geländer, das Stütze und Sicherheit gibt. Viele Dinge im Alltag sind klar geregelt, man muss nicht darüber diskutieren, was man tut und wie. Es braucht keine Verhandlungen und  nicht ständig neue Entscheidungen. Beide Partner wissen, woran sie sind.

Doch ein zu viel an Gewohnheit lähmt. Wenn alles nach dem gleichen Muster abläuft, wenn es keine Überraschungen mehr gibt, erstickt die Beziehung im Einerlei. Dabei ist es gleich, ob es sich um die Zutaten zum Frühstück handelt, um den Ablauf des Wochenendes oder die Begegnungen in der Liebe.

Vergnügen in der Vergangenheit

Was haben Sie früher gerne miteinander gemacht? Was hat Sie in Ihrer ersten Zeit als Paar verbunden? Was ist schon lange in Vergessenheit geraten? Ist zugedeckt worden durch die Aufgaben in der Kindererziehung, die Verpflichtungen im Beruf? Graben Sie Ihre Erinnerungen aus und holen sie diese Aktivitäten wieder in ihr Leben.

Gehen Sie tanzen, machen sie ein Picknick am See (auch wenn sie zuhause einen Balkon oder eine Garten haben!), überraschen Sie einander mit Eintrittskarten zu einem Oldie-Konzert oder zu einem Film.

Die Sache mit dem Wunschgefäß

Gerade Paare, die schon lange zusammenleben, sind oft festgefahren. Sie glauben zu wissen, was der andere mag und was nicht. Und unternehmen nur noch das, von dem sie annehmen, dass es beim anderen auf Gegenliebe stößt. Mit der Zeit reduzieren sie sich beide freiwillig und doch unbewusst auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.

Dabei hat wohl jeder Wünsche und Träume, die vor lauter Rücksicht auf den anderen unausgesprochen bleiben. Ein Bad im See bei Mondschein? Sex vor dem Kaminofen? Ein gemütlicher Abend ohne Kinder oder gar ein Wochenende? Gemeinsam Sterne gucken in der Natur oder im Planetarium? Bei einem Fußballspiel zu zweit lauthals anfeuern?

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, ihre Wünsche zu erforschen. Legen Sie sich kleine Zettel zurecht, für jeden in einer anderen Farbe. Schreiben Sie Ihre Ideen, wie Sie die Zeit mit Ihrem Partner gestalten wollen, auf diese kleinen Zettel. Diese falten Sie dann zweimal zusammen und deponieren Sie alle in einem schönen Gefäß, einer Vase sein oder auch einem hübschen Kästchen.

Einmal in der Woche ziehen Sie abwechselnd einen dieser Zettel, mal in der einen, mal in der anderen Farbe, und planen, wann in den nächsten Tagen Sie sich die Zeit für diesen Wunsch nehmen werden.

Vereinbaren Sie, dass Sie die Wünsche des anderen ohne Murren und  ohne das Gesicht zu verziehen mitmachen. Lassen Sie sich ganz auf neue Erfahrungen ein, genauso wie Sie es sich wünschen, wenn Ihr eigener Wunsch an der Reihe ist.

Heute ist Dein Tag

Am Geburtstag sind wir am ehesten bereit, dem Partner, der Partnerin die Wahl für den Ablauf einen Tag zu überlassen. Bei Frauen passiert das vielleicht noch am Muttertag. Wie wäre es, regelmäßig solche Tage einzuplanen? So bekommt der eine die Möglichkeit zu gestalten, der andere ist vom Druck befreit, Vorschläge oder Pläne zu machen.  

Ich erinnere mich, wie wir in der Familie zu Beginn der großen Ferien ein großes Plakat genommen haben, und jeder sagen durfte, was er gerne in dieser freien Zeit mit den anderen erleben wollte. Jedes Familienmitglied hatte seine eigene Stiftfarbe, mit der die Wünsche auf dem Plakat notiert wurde. Bei fünf Personen kam eine lange Liste zusammen.

Nach dem Frühstück, wenn der vor uns liegende Tag geplant werden sollte, half ein Blick auf die Liste. Wir wählten eine dieser Ideen aus und sorgten dafür, dass jeder an die Reihe kam. Da alle in der Familie berücksichtigt wurden, kam entstand buntes Programm.

Ähnliches können Sie auch in einer Partnerschaft tun. Die Liste wird dann  zwar nicht zu so lang wie in einer mehrköpfigen Familie, sie kann aber auch jederzeit erweitert und fortgeführt werden. Ich bin mir sicher, dass in dem Augenblick, in dem Sie darüber nachdenken, wie Sie mit Ihrem Partner Zeit verbringen könnten, Ihnen neue Ideen kommen, wenn Sie die Zeitung lesen, unterwegs Plakate unterwegs oder mit Bekannten reden.

Überraschen Sie einander

Es ist langweilig, wenn man immer schon weiß, etwas als Nächstes kommt oder wenn der andere nur dann aktiv wird, wenn Überraschungen „eingefordert“ werden („Du könntest auch mal das Kinoprogramm studieren und einen Vorschlag machen“).

Ergreifen Sie die Initiative. Besorgen Sie Tischtennisschläger und erkundigen sich,  wo die nächste Platte steht. Stellen Sie eine CD mit Tanzmusik zusammen, rollen Sie den Teppich weg  und schwingen Sie das Tanzbein im Zimmer. Decken Sie den Tisch auf eine besonders schöne, romantische Weise und kochen Sie das Essen ihrer ersten Stunde. Planen Sie einen Wochenendausflug mit der Bahn und kaufen dafür das Landesticket.

Manches, was Sie ausprobieren, wird vielleicht häufiger Platz in Ihrem Alltag finden. Anderes wiederum  werden Sie als einmalige Aktion in Erinnerung behalten. Auf jeden Fall aber werden Sie neue Interessen entdecken und sicher auch unbekannte Facetten an sich selbst oder am anderen. Sie werden neuen Gesprächsstoff haben und garantiert mehr Lebendigkeit und Schwung in Ihrer Beziehung.  

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Wie Sie immer was zu lachen haben

Lachen wirkt anziehend und verbindet. In der Gegenwart fröhlicher Menschen hält man sich gerne auf, weil ein herzliches, aufrichtiges Lachen dem Körper und der Seele gut tut. Wir entspannen, lösen den Stress und blicken optimistisch in die Zukunft. Gute Laune und Lachen wirken ansteckend. Doch statt einem fröhlichen Spruch auf den Lippen, macht sich mit den Jahren in Paarbeziehungen leider sehr oft der Ernst des Alltags breit. Je älter wir werden und je länger eine Beziehung dauert, umso mehr schleicht sich die Fröhlichkeit davon.

Humor in einer Beziehung heißt nicht, über den anderen zu lachen oder sich über ihn lustig zu machen. Humor in einer Beziehung heißt, über die gleichen Dinge lachen zu können. Und herauszufinden, welche Dinge das sind.

Perspektivenwechsel: Sich gegenseitig die lustigen Dinge erzählen

Was erzählen Sie Ihrem Partner beim abendlichen Austausch von Erlebnissen? Betonen Sie die Probleme, ereifern Sie sich über das unmögliche Benehmen Anderer? Wie wäre es, wenn Sie sich vornähmen, einmal die besonders lustigen Dinge zu erzählen, damit sie gemeinsam was zu lachen haben? Der positive Nebeneffekt wird sein, dass Ihnen mehr Lustiges passiert. Das könnte aber auch daran liegen, dass Sie einfach mehr auf solche Situationen achten. :-)

Lustige Geschichten lesen und Videos anschauen

Wenn der Alltag grau in grau erscheint und tatsächlich die Sorgen überwiegen, heißt das noch lange nicht, auf ein Lachen verzichten zu müssen.  Ihre Laune lässt sich auch auf andere Weise steigern. Legen Sie sich einen Fundus an humorvollen Geschichten und witzigen Filmen zu. Ein nur Ihnen bekanntes Codewort ist dann der Auftakt für gemeinsame heitere Stunden. „Wir sollten heute Abend mal wieder …einladen.“ (An die Stelle der Pünktchen setzen Sie den Namen Ihres Lieblingskabarettisten oder den Helden Ihres bevorzugten Films).  Ihre Probleme werden zwar nicht verschwinden, aber doch für einige Zeit in den Hintergrund treten. Und das ist doch auch schon was.

Eigenheiten des Partners mit Humor nehmen

Mit den Jahren kennt man sich immer besser. Man weiß um die Schwächen und Marotten des Partners und nimmt sie gern aufs Korn. Kommentieren Sie diese aber nicht mit beißendem Spott oder in herabsetzender Weise – schon gar nicht vor anderen. Ein solcher Humor ist verletzend. Auch wenn Sie hundert Mal am Tag über die gleichen Eigenschaften lästern, wird sich Ihr Partner vermutlich nicht ändern. Da ist es doch besser, nachsichtig zu bleiben und das, was in Ihren Augen eine seltsame Angewohnheit oder Eigenschaft ist, humorvoll als Eigenheit zu nehmen. Könnte es sein, dass Sie gerade diese früher geliebt haben?

Über sich selbst lachen können

Gerne lachen wir über andere, selten über uns selbst. Dabei lässt sich manches Missgeschick besser ertragen, wenn wir es mit Humor nehmen. Auch Ihr Partner oder Ihre Partnerin wird sich mit einem Lachen leichter tun, als wenn Sie in solchen Situationen lauthals lamentieren oder sich selbst und andere beschuldigen. Nach dem ersten Schreck könnten Sie gedanklich einen Schritt zur Seite treten und die Situation von außen betrachten. Dann wird Ihnen das Komische an der Situation sicher bewusst.

Sich an lustige Begebenheiten erinnern

Erinnern Sie sich noch, wie Sie in ihrer ersten gemeinsamen Hotelnacht bei stürmischem Liebesspiel aus dem Bett gefallen sind? Und wie lauteten die urkomischen Aussprüche Ihrer Kinder, als diese das Sprechen lernten? Und die Geschichte mit dem Bierglas? Oder auch die mit den vergessenen Blumen? In jeder Partnerschaft gibt es Gegebenheiten, die Sie vielleicht damals noch gar nicht so komisch empfanden, über die Sie aber mit zeitlichem Abstand lachen können. Schwelgen Sie hin und wieder in gemeinsamen Erinnerungen. Sie sind ein starkes Bindeglied, wenn Sie beide mit Vergnügen daran denken.

Schmücken Sie Ihre Wohnung mit lustigen Bildern

Am Kühlschrank, am Badezimmerspiegel oder an der Familienpinnwand ist Platz für Fotos, Cartoons oder witzigen Sprüche. Sogar ein einfacher Smiley reicht aus, damit wir zu lächeln beginnen. Tauschen Sie die Bilder allerdings immer wieder aus. Denn wenn sie zur Gewohnheit werden, nehmen Sie sie nicht mehr bewusst wahr, die Wirkung lässt nach.

Achten Sie auf Ihre Körpersprache

Wer ‚einfach nur so‘ die Mundwinkel nach oben zieht, signalisiert seinem Gehirn, dass es etwas zu lachen gibt. Die Stimmung verbessert sich automatisch. Und was bei Ihnen funktioniert, wird auch bei Ihrem Partner Wirkung zeigen. Setzen Sie also schon am Morgen in Lächeln auf, straffen Sie die Schultern und stehen Sie aufrecht. Ein solches Gegenüber erzeugt Resonanz, ein Lächeln kommt zurück. Es wird der Beginn eines schönen Tages.

Hier noch einige Ideen, wie Sie zu mehr Humor und Lachen in Ihrer Beziehung kommen können. Manches wird Ihnen vielleicht komisch vorkommen, doch es ist eine Einladung,  das Kind in sich wieder zu entdecken und aufzuleben lassen.

  • Verschicken Sie doch hin und wieder eine humorvolle SMS
    Als ich vor Jahren während der Rückfahrt von einer Tagung an meinen Sohn die Bitte sandte, er möge doch vor meiner Heimkehr noch Milch und Katzenfutter kaufen, kam zurück: „Du hattest auch schon mal bessere Ideen für das Abendessen!“ Diese Antwort löste bei mir schallendes Gelächter aus und bei den Mitfahrern im Zug irritierte Gesichter.
  • Sammeln Sie Witze, über die Sie beide lachen können.
    Es gibt sie wirklich, die Witze, die keine Männer oder Frauen dumm dastehen lassen oder Blondinen und Bayern zum Thema machen. Notieren Sie die, die Sie immer wieder zum Lachen bringen.
  • Achten Sie bei einer Autofahrt auf die Autokennzeichen
    und sehen in ihnen eine lustige Abkürzung. Sicher kennen Sie herabsetzende Bezeichnungen für die Autofahrer anderer Regionen, doch sicher fallen Ihnen auch spaßige Bedeutungen dazu ein.
  • Vergeben Sie persönliche Bezeichnungen und Namen
    Ganz gleich, ob Sie für Ihren Partner einen  Kosenamen finden oder ob Sie humorvolle Bezeichnungen haben für Ihren Chef, die Nachbarn oder den Kaufmann um die Ecke kreiieren. Niemand außer Ihnen weiß, wer das „Glühwürmchen“,  der „Terminator“ oder die “Zuckerschnecke“ ist. Hautsache, Sie wissen, wer gemeint ist. Und Sie haben etwas zu lachen.
  • Besuchen Sie ein Seminar zum Lachyoga
    Hier lernen Sie, völlig ohne Grund zu lachen und sich vom Lachen anderer anstecken  zu lassen. Das lässt sich ohne Weiteres auf den häuslichen Rahmen übertragen. Das Schöne dabei ist: Obwohl Sie über ‘nichts’ lachen, tritt die wohltuende Wirkung des Lachens genau so ein, wie wenn Sie einen Grund hätten.
  • Üben Sie mal gemeinsam einen Zungenbrecher, wie z.B.

             Ein chinesischer Chirurg schenkt tschechischen
             Skifreunden frischgebackene Shrimps –
             frischgebackene Shrimps schenkt ein chinesischer
             Chirurg tschechischen Skifreunden.

 

Ich wünsche Ihnen allzeit viel Spaß!

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Eine gelingende Beziehung braucht Nähe und Distanz

Frischverliebte haben nur noch Augen und Ohren füreinander. Sie tauchen ab und sind für Freunde nicht mehr zu sprechen.  Sie wollen jede Minute miteinander verbringen und können kaum die Hände voneinander lassen. Langjährige Paare wiederum wissen oft gar nicht mehr, warum sie überhaupt noch eine Wohnung miteinander teilen. Die richtige Balance zu finden zwischen Nähe und Distanz und sie ständig neu auszutarieren, ist eine Herausforderung für jedes Paar, egal in welcher Phase der Beziehung es sich befindet.

Äußere Nähe

Der Traum der meisten Paare ist die gemeinsame Wohnung. In diesem Nest der Zweisamkeit kann ungestört gelebt, gekocht und gelacht werden. Niemand stößt sich daran, wenn ganze Abende auf dem Sofa gekuschelt und der Sonntag bis zum Nachmittag im Bett verbracht wird. Das Beisammensein wird in vollen Zügen genossen: Man steht gemeinsam im Bad und erledigt die Morgentoilette und in manchen Fällen sogar das kleine oder große Geschäft auf der Toilette. Schließlich gehören wir jetzt zusammen.

Doch so viel Nähe ist nicht jedermanns Sache. Ein Partner möchte vielleicht etwas mehr Intimität und ist nicht bereit, alles zu teilen. Ihm fehlt der Rückzugsort in der gemeinsamen Wohnung. Ein Platz, an dem er allein sein kann, in Ruhe nachdenken, lesen, entspannen oder auch telefonieren kann.

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Paarzeit und Alleingang

Als Karin ihren zukünftigen Ehemann Klaus kennenlernte, waren beide ein Herz und eine Seele. Jede freie Minute wollten sie miteinander verbringen. Und so begleitete Karin ihren Klaus zum Fußballplatz und Klaus zog freiwillig jeden Samstagabend mit Karin los zum Tanzen. Doch irgendwann, ganz allmählich, wurden die gemeinsamen Unternehmungen weniger. Bis schließlich jeder seinen Hobbys alleine frönte. „Ich bin drei Abende in der Woche weg und du auch, wo bleibt denn da die Gemeinsamkeit?“ beklagte sich Karin eines Tages.

Beziehungszeit ändert sich

Spätestens wenn ein Paar Eltern wird, bleibt weniger Zeit für gemeinsame Unternehmungen. Wenn es gut läuft, wird das Kind abwechselnd betreut  und einer verschafft dem anderen den Freiraum für den geliebten Sport oder das Glas Bier unter Freunden. Auch die Konzentration auf die Karriere lässt die zur Verfügung stehende Zeit schmelzen. Überstunden schmälern die Stunden zu Hause, berufliche Termine erhalten höchste Priorität, Privates wird mit leichter Hand verschoben. So ist die Gefahr ist groß, dass man sich aus den Augen verliert. Und schließlich weiß man nicht mehr, was den Partner/die Partnerin interessiert und beschäftigt. Mit einem festen regelmäßigen gemeinsamen Abend, einem kinderlosen Wochenende oder einem Kurzurlaub lässt sich dieser Entwicklung vorbeugen.

Neue Ziele nach der Elternzeit

Eine neue Phase bricht an, wenn die Kinder flügge geworden sind und das elterliche Nest verlassen. Jetzt ist es an der Zeit, sich als Paar zusammenzusetzen und gemeinsam herauszufinden, worauf sich die Aufmerksamkeit in Zukunft richten soll. Es braucht ein neues Projekt, ein neues Ziel. Hierin liegt die Chance, der Partnerschaft wieder Schwung zu verleihen.

Und spätestens beim Eintritt in den Ruhestand müssen  die Weichen noch einmal neu gestellt werden. Es ist weder gut, immer zusammen zu kleben wie die Kletten noch ständig eigene Wege zu gehen.  Für eine stabile und glückliche Beziehung ist beides nötig: Zeit des gemeinsamen Erlebens und Zeit für sich selbst.

Eines aber sollte besonders in der Lebensphase 50plus bedacht werden: Es ist nicht gut und sinnvoll, sich nur für weite Reisen, körperliche anstrengende Betätigungen oder  kostspielige Unternehmungen zu begeistern. Es braucht für die späteren Jahre auch Hobbys, die auch dann noch ausgeübt werden können, wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen und knappere finanzielle Mittel einschränken.

Gemeinsamkeit beflügelt

Die Paare, die ein gemeinsames Hobby pflegen oder die sich zusammen für eine Sache engagieren, genießen die Zweisamkeit anders als wenn sie passiv das Fernsehprogramm konsumieren.  Das gemeinsame Erleben beflügelt die Beziehung, die Freude an Gespräch und  Austausch verbindet. Man lernt sich von einer neuen Seite kennen, vor allem dann, wenn noch andere Menschen, wie in einem Club oder Verein,  mit von der Partie sind.

Auch der Alleingang hat seine Vorzüge

Neuen Gesprächsstoff und damit besondere Anregungen für die Beziehung bringt derjenige nach Hause, der im Alleingang etwas unternimmt. Er/sie kann eigene Vorlieben und Interessen pflegen und muss sich nicht auf das beschränken, was auch den Partner interessiert. Denn wer darauf verzichtet, die eigenen Potenziale zu entwickeln und persönliche Hobbys zu pflegen, wird auf Dauer unzufrieden.

Auch ist es wenig förderlich, den Freundeskreis allein darauf auszurichten, ob beide Partner sich dort wohlfühlen, noch sich zu einem Zusammensein zu zwingen, wenn das nicht der Fall ist. Dies verdirbt nicht nur dem Partner die Laune, es ist auch schade um die eigene Zeit, wenn man sie mit Menschen verbringt, die einem wenig geben.  

Wie Sie zu Absprachen finden

Setzen Sie sich hin, jeder für sich, und notieren Sie

  • Welche Hobbys möchte ich in Zukunft pflegen und für welche neuen Themen interessiere ich mich?
  • Was davon möchte ich gerne alleine/ was mit dem Partner/ der Partnerin  unternehmen?
  • Welche neuen gemeinsamen Themen fallen mir ein?
  • Wieviel Freiraum wünsche ich mir und wieviel gestehe ich meinem  Partner zu?

Anschließend sprechen Sie über Ihre Wünsche und Bedürfnisse,  vergleichen Ihre Listen und treffen so Vereinbarungen, die für beide stimmig sind.

Und: Solche Absprachen sind nicht in Stein gemeißelt; sie können immer wieder neu ausgehandelt werden, wenn deutlich wird, dass sie nicht mehr passen.

 

Ein Gedicht zum Abschluss

Von der Ehe

Ihr wurdet zusammen geboren,
und ihr werdet auf immer zusammen sein.
Ihr werdet zusammen sein,
wenn die weißen Flügel des Todes eure Tage scheiden.
Ja, ihr werdet selbst im stummen Gedenken Gottes zusammen sein.
Aber lasst Raum zwischen euch.
Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen.
Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel:
Lasst sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein.
Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher.
Gebt einander von eurem Brot, aber esst nicht vom selben Laib.
Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein,
So wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.
Gebt eure Herzen, aber nicht in des anderen Obhut.
Denn nur die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen.
Und steht zusammen, doch nicht zu nah:
Denn die Säulen des Tempels stehen für sich,
Und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten der anderen.

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Khalil Gibran