von Ursula Kraemer | Feb. 22, 2025 | Lebensgestaltung
Der Übergang in den Ruhestand ist ein großer Lebensabschnitt – mit neuen Freiheiten, aber auch Herausforderungen. Plötzlich gibt es mehr Zeit für sich selbst, doch wie nutzt man sie sinnvoll? Wer körperlich aktiv bleibt, seinen Geist fordert und soziale Kontakte pflegt, kann diese Lebensphase gesund, glücklich und voller neuer Erlebnisse gestalten.
Bewegung für ein gesundes und aktives Leben
Regelmäßige Bewegung hält den Körper fit, steigert das Wohlbefinden und gibt Struktur im Alltag. Doch es muss nicht gleich Hochleistungssport sein. Das Wichtigste ist, etwas zu finden, das Freude bereitet.
Wie wäre es mit…?
- Spazieren & Wandern – ideal für Herz, Kreislauf und Gelenke. Ein täglicher Spaziergang kann Wunder wirken!
- Sanfte Sportarten – Schwimmen, Radfahren oder Yoga halten beweglich und stärken die Muskeln.
- Krafttraining & Gymnastik – hilft, Muskelabbau vorzubeugen und das Gleichgewicht zu verbessern.
- Tanzen – kombiniert Bewegung, Musik und soziale Kontakte – perfekt für Körper und Geist.
- Gartenarbeit – ein wunderbarer Weg, aktiv zu bleiben und gleichzeitig die Natur zu genießen.
Den Geist fördern – Lernen hält jung
Nur wer auch im Alter noch Neues lernt, sich für aktuelle Themen interessiert, herausfindet, wo der eigene Sinn der Lebens ist und wie man Nutzen stiften kann, hält sein Gehirn und zählt nicht zum alten Eisen. Wer das nicht tut, dessen Gehirnzellen werden verkümmern. Die 93jährige Marianne Koch formuliert das in einem Interview so: Wer sagt, ich hab jetzt genug gelernt, ich bin jetzt alt, der ist auch alt. Nicht alt zu sein, bedeutet, sich für die Welt zu interessieren. Der Ruhestand ist die Chance, Interessen nachzugehen oder sich neue Fähigkeiten anzueignen.
Inspiration für geistige Aktivität
- 🧠 Fremdsprachen lernen – eine neue Sprache zu entdecken, hält das Gehirn auf Trab und öffnet neue Türen.
- 🎼 Ein Musikinstrument spielen – fördert die kognitiven Fähigkeiten und macht einfach Spaß.
- 📚 Lesen & Schreiben – von Romanen bis hin zu Fachbüchern oder sogar dem eigenen Memoirenbuch.
- 🎨 Kreative Hobbys – Malen, Handarbeiten oder Töpfern fördern die Feinmotorik und Kreativität.
- 💻 Digitale Welt entdecken – Online-Kurse besuchen, soziale Medien nutzen oder einen Blog starten.
Soziale Kontakte pflegen – Gemeinsam macht es mehr Spaß
Ein aktives Sozialleben ist genauso wichtig wie körperliche und geistige Fitness. Der Austausch mit anderen bereichert das Leben und schützt vor Einsamkeit.
Möglichkeiten, mit anderen in Kontakt zu bleiben:
- 🤝 Vereine & Gruppen – ob Sport, Kultur oder Ehrenamt, gemeinsame Aktivitäten schaffen neue Freundschaften.
- 📞 Familie & Freunde – regelmäßige Treffen oder Videoanrufe mit Angehörigen.
- 🛤️ Reisen & Entdecken – neue Orte erkunden oder an Gruppenreisen teilnehmen.
- 💬 Engagement & Ehrenamt – Wissen weitergeben, anderen helfen und selbst daran wachsen.
Den Ruhestand bewusst gestalten – Ziele setzen und genießen
Viele Menschen fragen sich vor dem Ruhestand: Was mache ich mit meiner Zeit? Die Antwort: genau das, was Freude bringt! Ein Mix aus Bewegung, geistiger Aktivität und sozialen Begegnungen sorgt für eine erfüllte Lebensphase.
Tipps für einen gelungenen Ruhestand:
- Einen groben Tages- oder Wochenplan erstellen, um Struktur zu behalten.
- Offene Wünsche und Träume festhalten – jetzt ist die Zeit, sie umzusetzen!
- Neue Dinge ausprobieren, ohne Angst zu haben, zu scheitern.
- Das Leben genießen – bewusst entspannen und sich Gutes tun.
Fazit: Der Ruhestand als neue Chance betrachten
Der Ruhestand ist kein Stillstand – im Gegenteil! Es ist die beste Zeit, aktiv zu bleiben, Neues zu entdecken und das Leben bewusst zu genießen. Wer sich bewegt, geistig fordert und soziale Kontakte pflegt, bleibt nicht nur gesund, sondern auch glücklich.
Also: Bleib neugierig, bleib aktiv – und genieße diese wunderbare Lebensphase!
Du brauchst Unterstützung, wie du deinen Ruhestand gestalten kannst? Dann vereinbare ein erstes kostenfreies Telefongespräch, um herauszufinden, ob und wie ich ich dabei unterstützen kann.
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Foto: Zachtleven
von Ursula Kraemer | Sep. 8, 2023 | Lebensgestaltung
„Ich kann mir einfach nicht mehr so viel merken“, meinte neulich ein Klient. Er stand am Ende seines Berufslebens und war froh, im nächsten Lebensabschnitt keine Herausforderungen mehr bewältigen zu müssen. Einerseits konnte ich das verstehen, denn Vergessen gehört zum Älterwerden dazu, die grauen Zellen im Gehirn bauen ab, die Merkfähigkeit schwindet.
Doch sollten wir diesen Prozess nicht einfach als gegeben hinnehmen, wir können etwas dagegen tun. Unser Gehirn ist in der Lage, sich anzupassen und Kompensationsmechanismen zu entwickeln. Es braucht Futter, wir dürfen nicht in die geistige Trägheit verfallen.
Lebenslanges Lernen
ist eines der wirksamsten Mittel gegen geistige Trägheit. Wir können Bücher lesen, Dokumentationen anschauen, Kurse besuchen und uns neue Fähigkeiten aneignen. Das Tolle ist ja heute, dass wir nicht mehr abhängig davon sind, ob es Angebote in unserer Nähe gibt. Im Internet finden wir zu allen Themen Inspiration und konkrete Anleitungen. Für mich z.B. sind Gruppen, in denen sich Kreative treffen, austauschen und an ihrem Können teilhaben lassen, eine wahre Fundgrube. Auch bei handwerklichen Problemen im Haus hole ich mir Rat auf You Tube. Oft hat es dann auch so geklappt, was mich natürlich stolz macht.
Auch wenn das Internet eine Menge Möglichkeiten bietet, hat der soziale Kontakt mit anderen Menschen ein einen wesentlichen Einfluss auf unsere geistige Gesundheit und Flexibilität. Wir sollten uns nicht zurückziehen, sondern freundschaftliche Kontakte pflegen, alte wieder aufleben lassen oder neue knüpfen. Dafür brauchen wir keinen riesigen Bekannten- und Freundeskreis. Der regelmäßige Austausch kann auch mit wenigen stattfinden, wichtig ist nur, dass es uns auch mit neuen Themen in Verbindung bringt, andere Sichtweisen eröffnet. Das kann die Diskussion in einem Kurs sein oder beim Engagement in einer sozialen Gruppe.
Eine großartige Möglichkeit, geistig aktiv zu bleiben und den Alltag bunt zu gestalten, sind Hobbys. Such dir aus, was dir gefällt und bereichert. Ist es die Musik, die Kunst, das Handwerk, der Garten oder der Sport? Wir können vorhandene Fähigkeiten weiter entwickeln oder uns neue aneignen. Dabei kommt es nicht darauf an, eine Meisterschaft zu erringen, sondern nur darauf, Spaß zu haben. Wir müssen anderen nicht zeigen, was wir gemacht haben, wir brauchen keinen Vergleich.
Auch Spiele helfen, geistig fit zu bleiben, so z.B. Schach, Skat oder Memory. Wer online passend sucht, findet eine Reihe von Gehirntrainings-Apps und -Spiele, die speziell entwickelt wurden, um geistige Herausforderungen zu bieten und kognitive Fähigkeiten zu verbessern. Zwei Beispiele, die in bestimmten Umfang kostenlos sind:
https://www.neuronation.com/
https://www.lumosity.com/de/
Und warum jetzt das Bild vom Schwamm? Ganz einfach: Ein Schwamm löschen, z.B. alte Gewohnheiten, unwichtig gewordene Aufgaben und Termine. Auf der anderen Seite kann der Schwamm aufnehmen, in unserem Fall neue Themen, eine andere Tagesstruktur, ein anderes Hobby. Deshalb mein Tipp: Sei wie ein Schwamm.
Denn der Abbau von grauen Zellen und geistige Trägheit ist kein unvermeidlicher Zustand. Mit der richtigen Herangehensweise und Aktivitäten können wir aktiv und geistig fit bleiben, was zu einem erfüllten und gesunden Leben beiträgt, egal in welchem Lebensalter.
von Ursula Kraemer | Apr. 2, 2021 | Ruhestand
Mit Coaching in den Ruhestand: Spätestens kurz vor dem Ruhestand taucht Unsicherheit auf: Wer bin ich, wenn ich nicht mehr arbeite? Was wird meinem Leben in Zukunft Sinn geben? Es fällt nicht immer leicht, auf Antworten zu kommen, schon gar nicht alleine. Ein Ruhestandscoaching aber ist eine gute Gelegenheit, im Gespräch mit einer neutralen, professionellen Person Klarheit zu finden und Ideen zu entwickeln. Einer Person, die solche Fragen auch aus eigener Anschauung schon kennt.
Welche Themen wird es gehen?
Thema ist das, was Sie einbringen, was Ihnen wichtig ist. Es gibt keinen festgelegten Ablauf. Und doch habe ich natürlich Erfahrung, womit man sich beim Eintritt in diese neue Lebensphase beschäftigen sollte. Allen meinen Klienten ist es ein Bedürfnis, sich innerlich auf die neue Phase vorzubereiten und den Selbstwert jenseits der Arbeit zu erkennen. Auch wollen sie herauszufinden, wie sie ihre Zeit in Zukunft verbringen wollen, wollen wissen, was Ihnen Sinn gibt. Im Coaching decken wir nicht nur verborgene Wünsche und Talente auf, sondern suchen auch nach Möglichkeiten, wie diese Wünsche umgesetzt und eingesetzt werden können.
Wie können wir zusammen arbeiten?
Ich arbeite mit meinen Klienten im persönlichen Gespräch, per Telefon oder online. Auf welche Weise, das liegt ganz bei Ihnen und Ihren technischen Gegebenheiten. Wenn es persönlich nicht geht, ist online ist die beste Lösung, denn dann können wir uns nicht nur hören, sondern auch sehen. In diesem Fall schicke ich Ihnen zum Termin einen Einladungslink.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Sie haben die Wahl zwischen einem Paket zu 5 oder 10 Stunden. Welches für Sie richtig ist, hängt von den Themen ab, die Sie ansprechen und klären wollen. Das Honorar für 5-Stunden-Paket beträgt 650 Euro, das für das 10-Stunden-Paket 1300 Euro, abzüglich eines Rabatts von 10%. Es ist auch möglich, eine Einzelstunde zu verschenken und der Beschenkte entscheidet dann, ob er das Coaching fortsetzen möchte.
Welche Unterstützung erhalte ich?
Die Zeiten rufen Sie in dem Rhythmus ab, wie es für Sie stimmig ist: Sei es als Coachingtreffen oder zwischendurch als Begleitung per Mail, Telefonat oder als Feedback und Rückfrage. Ich führe für jeden Klienten, jede Klientin eine Excel-Tabelle, in die ich die Zeiten eintrage, sodass wir beide immer einen aktuellen Überblick haben.
Wie ist der Ablauf?
Schreiben Sie mir eine Mail oder rufen Sie mich an, um einen ersten (kostenfreien) Kontakt zu vereinbaren. Sie sagen mir, welche Erwartungen Sie haben und ich, welche Unterstützung ich Ihnen geben kann. Wenn wir uns einig sind, schicke ich Ihnen eine Rechnung, nach deren Eingang wir den ersten Termin vereinbaren.
Wie sagte neulich eine Klientin?
„Zuerst dachte ich, das mach ich alleine. Doch zum Glück habe ich mich für Ihr Ruhestandscoaching entschieden. Denn mit Ihrer Hilfe ging es wesentlich schneller. Ich bin innerlich wieder gut aufgestellt und vor allem haben Sie mich auf eine Spur gebracht, die mein Leben unglaublich bereichert.“
Mein Buch zum Thema:
Aufbruch zu neuen Ufern – Gut vorbereitet in den Ruhestand
von Ursula Kraemer | März 13, 2021 | Lebensgestaltung
Leben ist Veränderung. Das gilt auch in der dritten Lebensphase. Wir sollten aber auch nicht freiwillig aufgeben, was unser Leben bisher bereichert hat. Es erneut zu aktivieren, ist mühsam und oft auch gar nicht mehr möglich.
Als meine Freundin Johanna 75 Jahre alt wurde stand ein Umzug an. Ihre Kinder hatten für sie eine zentral gelegene Wohnung gefunden, mit gutem Zuschnitt, einem Balkon und sogar mit Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel. Eigentlich hätte alles gut werden können.
Doch Johanna vergrub sich in ihre neue Wohnung. Sie sichtete monatelang alte Korrespondenzen, Fotos, Bücher und vergaß, die Kontakte zu Freundinnen aufrecht zu erhalten. „Das mache ich, wenn ich damit fertig bin.“ Mein Rat, doch wenigstens einmal die Woche mit ihnen zu telefonieren, schlug sie in den Wind.
Doch als es soweit war, hatte Johanna sich verändert. Sie traute sich nicht mehr allein in die Bahn zu steigen, um die paar Kilometer zu einer ihrer Freundinnen zu fahren. Sie zweifelte, ob diese noch mit ihr zu tun haben wollten. Ihr Alltag war in eine so enge Struktur geprägt, dass jede Änderung, jeder Termin sie total nervös machte und sie so lieber darauf verzichtete.
Mich machte diese Entwicklung sehr traurig. Ich hatte Johanna als eine aktive, dem Leben zugewandte und allem Neuen aufgeschlossene Frau kennengelernt. Sie war mein Vorbild gewesen. Uns trennten 17 Jahre, so wie sie wollte ich älter werden. Das war nun nicht mehr der Fall, doch habe ich aus ihrer Situation einiges gelernt.
Fähigkeiten brauchen Übung
Fahrrad fahren, so sagt man, verlernt man nicht. Die Grundfertigkeiten wohl nicht, aber die Geschicklichkeit und die Sicherheit im Verkehr wird abnehmen, wenn man nicht ständig in Übung bleibt. Auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wird schwinden. Noch mehr gilt das für die geistigen Fähigkeiten. Wenn wir diese brach liegen lassen, gerät vieles in Vergessenheit: „Wie ging das nochmal?“
Freundschaften wollen gepflegt werden
„Lass auf dem Weg zum deinem Freund kein Gras wachsen“, so lautet ein Sprichwort. Und Gras wächst, wenn wir den Weg nicht gehen. Der Faden zu Freunden wird dünner, je weniger Kontakt wir haben, bis er eines Tages ganz reißt. Das muss nicht bei allen Freundschaften zutreffen, manche halten auch, wenn man sich lange nicht sieht. Doch darauf verlassen sollte man sich nicht. In dieser umtriebigen Zeit, in der zusätzlich die räumliche Distanz persönliche Besuche vereitelt, bleibt doch die Möglichkeit, mit einem Anruf, einer Email oder einer elektronischen Nachricht kurz anzudocken: „Wie geht es dir? Was machst du? Ich denk an dich:“ Wir müssen nur den Spieß umdrehen und uns fragen, ob wir uns über solche kleine Zeichen nicht freuen würden. Denn regelmäßiger Kontakt stärkt die Verbundenheit.
Flexibilität und Spontaneität entstehen durch Wandel
Wer vieles auf die Reihe bringen muss, schafft auch viel. Das ist nicht nur meine eigene Erfahrung, das beobachte ich auch in meinem Umfeld. Im Gegensatz dazu die Menschen, deren Alltag im immer gleichen Muster abläuft: Sie vergessen auch den einen Termin in der Woche. Je weniger wir uns neuen Herausforderungen, neuen Rhythmen stellen, desto schwerfälliger werden wir. Es geht nicht darum, das ganze Leben immer wieder neu zu erfinden, doch in einigen Bereichen haben wir immer die Möglichkeit: Wir können neue Gerichte ausprobieren, andere Menschen treffen, uns mit unbekannten Themen auseinandersetzen oder etwas Neues lernen. Geben wir Dinge nicht freiwillig auf, um sie später wieder zu aktivieren. Das funktioniert nicht oder nur schwer. Wir sollten uns nicht einreden, dass wir im Alter eingeschränkt sind, sondern lieber den Gegenbeweis antreten, was auch in der dritten Lebensphase (noch) möglich ist. Damit tun wir uns selbst den größten Gefallen. Das Leben ist Veränderung, Veränderung heißt Lebendigkeit.
Geist und Körper wollen trainiert werden
Wussten Sie, dass der Körper ab dem 30. Lebensjahr bis zu ein Prozent Muskeln pro Jahr abbaut? Bis zum 80. Geburtstag reduziert sich die Muskelmasse um 40 Prozent. Muskeln halten unser Knochengerüst zusammen, sie helfen, die Balance zu halten, was wiederum Stürze verhindert. Auch wenn Sie längere Zeit keinen Sport gemacht und sich auch sonst im Alltag wenig bewegt haben, ist es nie zu spät, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Ähnliches gilt für den Geist. Auch wer muss, soll er aufnahmefähig und aktiv bleiben, gefordert werden. Sudoku und Kreuzworträtsel reichen dafür nicht aus: Etwas Neues lernen, sich mit unbekannten Themen beschäftigen oder Lösungen für ein kniffliges Problem suchen, das ist der Weg.
Lesen Sie auch Verschieben Sie Ihre Träume nicht
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Foto: privat
von Ursula Kraemer | Jan. 28, 2021 | Lebensgestaltung
Dem Altern ein Schnippchen schlagen. Geschenkt werden uns diese fitten Jahre allerdings nur mit einer bewussten Lebensführung.
Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde das Altern als eine Zeit beschrieben, in der die geistigen und körperlichen Kräfte kontinuierlich schwinden. Würde man den Medien glauben, so bestünde die Aussicht der heute über 70jährigen vor allem darin, in wenigen Jahren dement in einem Altersheim zu sitzen. Doch die Statistik und die neuen Erkenntnisse der Wissenschaft sprechen eine andere Sprache.
Geschenkt werden uns diese fitten Jahre allerdings nicht: Eine bewusste Lebensführung, die Bereitschaft etwas für Körper, Geist und Seele zu tun und eine anderes Bild vom persönlichen Altern in sich zu tragen sind wesentliche Voraussetzungen dafür. Lesen Sie, wie Sie dem Altern ein Schnippchen schlagen.
Immer mehr Menschen bleiben auch in höherem Alter fit
Obwohl Lebenserwartung und körperlicher Zustand auch von unseren Erbanlagen beeinflusst werden, können wir durch eine vernünftige Lebensweise viel dazu beitragen, dass wir im Alter gesund und leistungsfähig sind. Während die Lebenserwartung steigt, ist die Zeit, in der man schwächer und hinfällig wird, meist nur auf die letzten 12 bis 15 Monate beschränkt. Das bedeutet, dass wir uns sehr lange, oft weit über den 80. Geburtstag hinaus, unseres Lebens freuen können. Schon diese Erkenntnis, die Bereitschaft, sich darauf einzustellen und damit verbunden ein Loslassen „falscher“ Erwartungen tragen dazu bei, dass Sie sich besser fühlen. Das heißt auch, auf das zu schauen, was „noch“ geht anstatt mögliche Einschränkungen ständig in den Vordergrund zu rücken.
Die Gehirnleistung lässt im Alter nicht automatisch nach
Das Gehirn arbeitet im Alter etwas langsamer, Lernvorgänge dauern länger. Wir haben mehr Schwierigkeiten, uns auf neue Situationen einzustellen. Dem leisten wir allerdings noch Vorschub, wenn wir uns nur noch in den gewohnten Bahnen bewegen. Das Gehirn will gefordert werden. Die beste Altersprophylaxe ist die Beschäftigung mit neuen Ideen. Je aufgeschlossener wir sind, je intensiver wir und mit neuen Wissensgebieten und anderen Interessen befassen, desto größer ist die Chance, jung zu bleiben und auch jung zu wirken. Denn auch wenn Gehirnzellen zu einem – geringen – Teil absterben und damit zahlenmäßig weniger werden, sind die übrigen doch in der Lage, neue Verbindungswege herzustellen und so den Verlust weitgehend auszugleichen.
Viele der sogenannten Alterskrankheiten sind keineswegs schicksalhaft
Osteoporose, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Arthrose – um nur einige zu nennen, sind vermeidbar. Vorausgesetzt, man behandelt die entsprechenden Risikofaktoren rechtzeitig, also schon ab dem 40. oder 50. Lebensjahr. Oft genügt schon eine einfache Veränderung des Ess – und Bewegungsverhaltens.Zu hoher Blutdruck ist eine der sichersten Alterungsursachen
Im Abstand von wenigen Jahren hat die Wissenschaft die wünschenswerten Blutdruckwerte immer weiter nach unten korrigiert. Bereits ein Druck von 130/80 gilt inzwischen als grenzwertig und die Betroffenen sogar als ‚hochdruckgefährdet’. Wer höhere Werte hat, sollte alles dafür tun, um wenigstens diese Grenze zu erreichen. Die Gesundheit der Arterien und damit die Blutversorgung des Körpers hängen weitgehend von einem niedrigen Blutdruck ab. Lassen Sie deshalb Ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren.
Ernährung spielt eine überragende Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden
Mit unseren Essgewohnheiten können wir der Alterung der Zellen vorbeugen: viel Gemüse, Salat, Obst, viel Fisch, vor allem Meeresfisch, mit Olivenöl und Vollkornprodukte gehören auf den Speisezettel. Auf Nahrungsmittel, die reich an Cholesterin sind, wie fettes Fleisch, Wurst, fetten Käse, Sahne und Butter sollten wir hingegen weitgehend verzichten. Besonders ungesund sind Industrienahrung, Soft-Drinks und Limonaden. Selbst zu kochen und die Mahlzeit in ansprechendem Rahmen einzunehmen ist nicht nur Nahrung für den Körper, sondern auch für die Seele. Essen mit allen Sinnen ein Fest.Je mehr Bewegung, desto besser
Die Sportarten, an denen wir Spaß haben, mögen sich im Laufe des Lebens ändern, doch die Bereitschaft, sich mindestens vier Stunden pro Woche zu bewegen sollte bleiben. Das Minimalprogramm ist ein täglicher Spaziergang von zwei bis drei Kilometern. Egal, in welchem Tempo.
Sexualität im Alter ist nicht nur möglich, sondern auch erwünscht
Sexualität gehört zu uns – von der Wiege bis zur Bahre. Sie kann sich in jeder Lebensphase verändern, mit unseren Lebensumständen, mit unseren Partnerinnen und Partnern. Und natürlich auch mit zunehmendem Alter. Auf manche dieser Veränderungen haben wir kaum Einfluss. Doch darauf, wie wir mit den Veränderungen umgehen, schon. Denn wie sich unsere Sexualität entwickelt und wie wir sie leben, hängt auch von unserer Einstellung ab. Körperliche Berührung und Zärtlichkeit zumindest ist in jedem Alter möglich.
Soziale Kontakte und ein großer Freundeskreis wirken lebensverlängernd
Soziale Kontakte erhöhen die Lebensqualität ganz enorm. Die geistigen Anregungen, die durch ein Netz von Sozialkontakten entstehen, kann kein anderes Medium ersetzen. Wer sich nicht persönlich treffen kann, sollte regelmäßige Telefongespräche vereinbaren und auch wirklich einhalten. Denn Einsamkeit bedeutet rascheres Altern und fördert die Depression. Wir wollten aber nicht darauf warten, bis jemand an der Tür klingelt, sondern aktiv an auf andere zugehen.
Kontakte können wir nicht nur im privaten Rahmen knüpfen, sondern auch, indem wir unser Wissen, unsere Erfahrungen anderen zur Verfügung stellen: in entsprechenden Netzwerken, in Vereinen und örtlichen Bürgergruppen. Das Gefühl, dazuzugehören, gebraucht zu werden, ist Balsam für das Selbstwertgefühl.
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