von Ursula Kraemer | Jan. 11, 2014 | Lebensgestaltung, Menschen
In einer Zeit des rasanten Wandels und der Umbrüche braucht der Mensch mehr denn je den Halt bleibender Werte und Erinnerungen. Wir wollen wissen, wer wie sind, woher wir kommen, was uns geprägt hat.
Der Familienstammbaum
„Wie sind wir noch einmal mit denen verwandt?“ In Zeiten großer regionaler Mobilität und globaler Vernetzung bleibt oft wenig Zeit für verwandtschaftliche Beziehungen. Doch spätestens, wenn sich Nachwuchs einstellt, erwacht das Interesse für die eigene Identität und deren Wurzeln. Dies ist ein guter Moment, einen Familienstammbaum zu erstellen. Und eine Aufgabe, die Sie als älteres Familienmitglied sicher gerne übernehmen.
Vielleicht haben Sie das Glück, auf den Unterlagen und Aufzeichnungen Ihrer Eltern und Großeltern aufbauen zu können. Dann bleibt nur, diese auf einen aktuellen Stand zu bringen. Im anderen Fall ist Recherchearbeit nötig. Holen Sie Auskünfte bei Standesämtern und aus Kirchenbüchern ein und fragen Sie bei Verwandten nach. Doch warten Sie damit nicht zu lange. Manches wissen geht verloren, wenn diese nicht mehr am Leben sind.
Auch Internetsuchmaschinen und –plattformen wie http://ahnenforschung.net/ leisten gute Dienste, wenn es darum geht, Verwandte aufzuspüren und konkrete Daten zu ermitteln. Wieviel Zeit Sie investieren, hängt davon ab, wie lange Sie in die Vergangenheit zurückgehen wollen. Und auch, wie weit Sie sich in die verwandtschaftlichen Verästelungen vertiefen möchten.
Im Internet finden Sie virengeprüfte Programme, die es Ihnen leicht machen, die Daten zu sammeln, zu strukturieren und in eine lesbare Form zu bringen. Und die vor allem auch auf Ungereimtheiten aufmerksam machen. So z.B. wenn Sie einen Tippfehler im Geburtsdatum machen und darauf die Meldung erscheint: Achtung: Diese Person war zum Zeitpunkt der Geburt ihres Sohnes 10 Jahre alt. Eines dieser Programme ist www.ahnenblatt.de, es ist kostenlos erhältlich.
Kostenpflichtig ist das Programm Ages! von Jörg Daub http://www.daubnet.com/de/ages. Die Erfassung der Daten erfolgt wie auch bei Ahnenblatt über ein Formular. Bei beiden Programmen können sie außerdem Medien, Quellenangaben und eigene Anmerkungen einfügen und erhalten so über einen einfachen Stammbaum hinaus eine Fundgrube an Informationen zu den jeweiligen Personen.
Besonders überzeugend ist die Variationsbreite der grafischen Darstellung bei Ages! Wenn Sie sich selbst zum Mittelpunkt des Diagramms machen wollen, erhalten sie eine Sanduhr, in der sowohl Ihre Nachkommen wie auch Ihre Vorfahren angeführt werden. Oder Sie drucken für Ihre Kinder eine Grafik aus, die ihnen aufzeigt, wer ihre Ahnen sind. Oder Sie stellen zusammen, welche Familienmitglieder auf eine Wurzel zurückgehen.
Wenn Sie mehr tun wollen
Vielleicht bekommen Sie Lust, mehr über Ihre Ahnen weiterzugeben als eine Sammlung bloßer Daten. Dann können Sie ein Mindmap oder ein Gedankennetz zu den einzelnen Personen erstellen. Setzen Sie den Namen der Person in die Mitte eines Blatt Papiers, zu der Sie aufschreiben wollen, an was Sie sich erinnern. Rundherum kommen Stichworte zu den äußeren Merkmalen, den unverwechselbaren Eigenschaften, typische Aussprüche, besondere Fähigkeiten, Lebensstationen oder auch Krankheiten. Wenn Sie erst einmal anfangen, werden Sie merken, wie viele Details Ihnen noch einfallen.
Besonders, wenn Kinder Ihre Großeltern nicht mehr kennenlernen konnten oder wenn Familienangehörige in großer Distanz wohnen, werden solche Aufzeichnungen gerne in die Hand genommen. Und auf einmal wird deutlich, woher David seine blauen Augen hat und warum Lisa ihre Pflanzen mit großer Sorgfalt und Ausdauer pflegt.
Auf der Grundlage dieser Stichworte schreiben Sie kleine Texte, die die Erinnerung an diese Personen noch lebendiger werden lassen.
Eine besondere Quelle sind Fotos
Haben Sie jahrelang die Familienfeste und Urlaubserinnerungen auf Fotos festgehalten? Dann lagern in Ihrem Keller sicher unzählige Diakästen und noch mehr digitale Aufnahmen auf der Festplatte. Wann haben Sie die zum letzten Mal angeschaut?
Wie wäre es, wenn Sie die alten Aufnahmen sichteten und eine Auswahl nach bestimmten Gesichtspunkten träfen? Das kann das Wachsen und Werden Ihrer Familie sein, Ihre Lebensstationen und die der Kinder, Sie könnten dokumentieren, wie das gemeinsam bewohnte Haus gebaut und allmählich verändert wurde oder wie Ihr Garten sich in den Jahreszeiten verändert.
Aus den gewählten Bildern erstellen Sie ohne großen Aufwand eine Diashow oder PowerPoint-Präsentation, die sich dazu hin noch einfach verschicken lässt. Sie können Ihre Dias auch abfotografieren oder einscannen (lassen) und sie so vor dem Verfall schützen. Wenn Sie sie dann in einem Fotobuch zusammenstellen, werden sie mehr zu Beachtung und Ehren kommen, als wenn die Bilder in Ihrem Keller verstauben.
Der Duft aus Mutters Küche
In vielen Familien gibt es Lieblingsrezepte, die Kindheitserinnerungen wachrufen. Die typischen Weihnachtsplätzchen der Mutter, der Duft der wärmenden Suppe an kalten Wintertagen, der Geburtskuchen, ohne den es kein Festtag wäre.
Sammeln Sie diese Rezepte und schreiben Sie sie von Hand in ein schön gebundenes Heft. Oder tippen Sie die Anleitungen in den Computer, um sie anschließend auszudrucken. Mit einer Spiralbindung versehen, sind sie ein Geschenk von bleibendem Wert. Oder Sie lassen Ihre Sammlung ganz professionell für wenig Geld im Selbstverlag drucken. Wenn Sie z.B. bei www.bod.de eine Kleinstauflage herstellen, bezahlen Sie nur den Stückpreis pro Buch, farbige Darstellung und Hochglanzeinband inklusive.
Für wen mache ich das?
Vielleicht fragen Sie sich, ob die Mühe lohnt und ob irgendjemand anschaut, wofür Sie Stunden investieren. In erster Linie haben Sie selbst etwas davon, wenn Sie Ihre Lebensgeschichte genauer betrachten und Wesentliches festhalten. Und wenn später einmal Ihre Enkel oder Urenkel danach fragen, gibt es etwas, was Sie Ihnen hinterlassen haben. Bedauerlich, wenn die dann auf eine Lücke stoßen würden.
Fofo: Pixabay edsavi30
von Ursula Kraemer | Apr. 13, 2012 | Körper/Gesundheit
Länger jung bleiben ist möglich. Wir können körperliche Probleme reduzieren oder gar überhaupt nicht entstehen lassen.
Meine Freundin Claudia klagt immer häufiger über körperliche Wehwehchen und Beschwerden: „Ich vertage den Rotwein nicht mehr“…“Heute spüre ich wieder meinen Rücken“…“Schon wieder ist mir schwindelig“. Und eine Erklärung für solche Missempfindungen hat sie schnell bei der Hand: „Ich werde alt“, sagt sie. Dabei ist sie erst Anfang 50.
Sind Sie auch der Ansicht, dass körperliche Probleme unweigerlich zum Alter gehören? Gefährlich ist es, mit einer solchen Zuschreibung und Erwartungshaltung zu leben. Denn dieses Klischee führt dazu, dass Sie den Abbau in späteren Jahren einfach hinnehmen und glauben, Sie seien ihm ohnmächtig ausgeliefert.
Dabei können Sie erwiesenermaßen eine Menge dafür tun, gesund zu bleiben. Wer in der zweiten Lebenshälfte in einem gesunden und fitten Körper wohnen will, sollte sich jetzt darum kümmern.
Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt,
muss eines Tages viel Zeit für eine Krankheit opfern.
Sebastian Kneipp
Also, worauf warten Sie noch? Packen Sie es an!
Feste Knochen
Die Grundlage für feste Knochen wird in der Jugend gelegt: Dazu gehören eine kalziumreiche Ernährung in Form von Milch, Gemüse und Getreideprodukten und viel Bewegung. Aber auch in späteren Jahren spielen diese Faktoren eine große Rolle.
Treiben Sie regelmäßig Sport, sei es Walking, Laufen oder Wandern. Kleine Stöße regen bei jedem Schritt die Gelenke an und sorgen für eine optimale Festigkeit der Knochen. Sie können damit der gefürchteten Osteoporose vorbeugen.
Achten Sie auch auf Ihr Körpergewicht. Zu viele Kilos belasten die Gelenke. Doch auch ein zu geringes Gewicht auf der Waage ist ungesund. Denn der Körper braucht zum Knochenaufbau Östrogen und dieses wird im Fettgewebe produziert. Setzen Sie sich ein Limit bei 27 BMI.
Hören Sie mit dem Rauchen auf. Jede Zigarette beschleunigt den Abbau der Knochen und macht sie brüchig.
Geschmeidige Gelenke
Ein gesundes Gelenk wird von einer glatten Knorpelschicht überzogen, die eine Flüssigkeit produziert. Damit können sich die Gelenkknochen reibungsfrei bewegen. Im Alter werden die Knorpel spröder, Fehlstellungen führen zur Abnutzung der Knorpelschicht. Es knirscht im Gelenk.
Trainieren Sie Ihre Gelenke. Kräftigen und stabilisieren Sie sie durch regelmäßige Übungen. Wer sich täglich dehnt und lockert, sorgt dafür, dass die Bänder nicht schrumpfen.
Übergewicht drückt auf die Gelenke, besonders die Knie und die Hüften müssen dann zu viel tragen. Reduzieren Sie deshalb Gewicht, damit Sie auch in Zukunft immer problemlos gehen und Treppen steigen können.
Starke Muskeln
Muskeln stärken und stützen die Gelenke, halten die Wirbelsäule und schützen die Organe. Was nicht trainiert wird, schwindet. Das weiß jeder, der schon einmal ein Bein im Gips hatte. Hier helfen isometrische Übungen. Das sind solche, bei denen einzelne Muskelpartien stark angespannt und anschließend wieder gelockert werden. Z.B. wenn Sie sich in den Türrahmen stellen und mit beiden Händen nach außen drücken. Und Übungen, bei denen es auf Ausdauer, Koordination und Schnelligkeit ankommt. Schon ein kleines Gymnastikprogramm am Morgen hilft viel.
Elastische Blutgefäße
Blutgefäße müssen Schwerstarbeit verrichten, um das Blut in die entlegensten Regionen zu transportieren und den Rücktransport zum Herzen zu gewährleisten. Nur elastische Blutgefäße können diese Arbeit optimal leisten. Sonst gibt es Krampfadern, Thrombosen und erhöhten Blutdruck.
Treiben Sie Sport, normalisieren Sie Ihr Gewicht, verzichten Sie auf Nikotin, und bauen Sie Stress ab. Das wirkt solchen Entwicklungen entgegen.
Koordination von Gehirn und Muskeln
Die Koordination von Muskeln und sein Gehirn regelt die Bewegungsabläufe und sorgt dafür, dass diese geschmeidig und weich sind: Machen Sie Dehn- und Streckungsübungen, federn in die Hocke gehen, drehen Sie sich um die eigene Achse.
Ein besonders wirksames Training für die Koordination von Kopf und Bewegung sind das Jonglieren und das Musizieren.
Fittes Gehirn
Die Annahme, mit den Jahren schwinde automatisch die Merkfähigkeit, ist wissenschaftlich widerlegt. Auch im Alter sind neue Nervenverbindungen möglich. Wer sein Gehirn gut versorgt und seine geistige Leistungsfähigkeit trainiert, ist klar im Vorteil: Die grauen Zellen werden aktiviert, das Lernen fällt leichter, die Konzentration auch.
In erster Linie kommt es auf die gehirngerechte Ernährung an: Vollkorngetreideprodukte, Kartoffeln, Obst und Fruchtsäfte, Honig und wenig tierische Fette gehören dazu.
Auch das Trinken ist wichtig. Im Alter lässt das Durstgefühl oft nach und wer zu wenig trinkt, dem fällt es schwer, sich zu konzentrieren. Kopfschmerzen sind meist die Folge. Deshalb deponieren Sie am besten immer eine Wasserflasche in Sichtweise und lassen sich von einer Zeitschaltuhr oder Ihrem Handy daran erinnern, dass es wieder Zeit ist, sich ein Glas einzuschenken.
Kreuzworträtsel alleine reichen nicht, um das Gehirn auf Trab zu bringen: Lernen Sie Neues, üben Sie Kopfrechnen, sagen Sie Gedichte auf, beschäftigen Sie sich mit einer fremden Sprache. Halten Sie auch auf dem Laufenden, was das Tagesgeschehen angeht und bilden Sie sich eine Meinung.
Tagebuchschreiben fördert die Erinnerung und Gedächtnis-schulungen wie die Loci-Technik oder Eselbrücken helfen beim Behalten.
Sie sind überrascht, dass es keine Nahrungsergänzung, kein teures Abo im Fitnesszentrum, keine In-Sportarten und keine Diäten braucht, um etwas für die Gesundheit zu tun und länger jung zu bleiben? Nein, es braucht vor allem den Willen, auf die Ernährung zu achten und die Bewegung zu einem Bestandteil des Lebens zu machen. Was hält Sie ab?
Wer mehr über dieses Thema wissen möchte, dem empfehle ich das Buch von
Marianne Koch,
Körperintelligenz, Was Sie wissen sollten, um jung zu bleiben
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von Ursula Kraemer | Okt. 21, 2011 | Lebensgestaltung

Für die einen ist die Lebensphase nach 50 geprägt vom Gedanken, in Zukunft weniger zu arbeiten und das Leben zu genießen, die anderen wenden sich neuen Projekten zu und sind mit Elan bei der Sache. Und wieder andere spüren ein Nachlassen der Kraft, brauchen Zeiten der Ruhe und sind besorgt, wie es weitergeht. Je nachdem, wo wir stehen, löst der Satzanfang: „Älter werden ist wie… “ andere Assoziationen aus.
Die Teilnehmerinnen meines neuen Seminars „Frauen 55plus – mitten im Leben“ haben folgende Ideen zusammengetragen:
Älter werden ist wie…
ein Rosenstock,
der nach dem Frost
zwar keine Blätter mehr hat,
aber noch ein paar
ganz besonders schöne Blüten.
Älter werden ist wie…
eine vielseitige Reise.
Butter bei die Fische.
Älter werden ist wie…
schwimmend den Atlantik zu überqueren.
einen Sonntag im Herbst genießen
und reife Früchte vom Baum pflücken.
durch Erfahrung reicher werden.
Älter werden ist wie…
reife Trauben am Weinstock.
das Einbringen der Heuernte.
die Ernte der Früchte.
spontan verreisen.
aufatmen.
um Rat gefragt werden.
Älter werden ist wie…
ein Schaumbad:
manche Seifenblase zerplatzt,
ein wohliges Gefühl breitet sich aus,
viele Anspannungen lösen sich.
Älter werden ist wie…
ein Neustart.
ganz natürlich.
sich nochmals entdecken.
mehr haben.
weitergeben wollen.
toleranter, reifer, liebevoller und manchmal auch kindischer sein.
Älter werden ist wie…
mehr Leben.
eine spannende Reise.
ein Abenteuer.
ein Blick aus dem Fenster ins Abendrot.
Abschied in Raten.
langsam sterben.
Älter werden ist wie…
Wie würden SIE diesen Satz vollenden?
Wer sich noch nicht richtig in diese Lebensphase einfühlen kann, dem sei folgender Artikel empfohlen: Erfüllter Ruhestand