Heute einmal kein eigener Beitrag, sondern ein Gedicht von Ricardo Gondim (São Paulo, Brasilien. Manche sagen auch,dass es von Mário de Andrade, 1893-1945 (brasilianischer Musikforscher und Schriftsteller)stammt.
- Ich zählte meine Jahre und entdeckte, dass mir weniger Lebenszeit bleibt als die, die ich bereits durchlebte.
- Ich fühlte mich wie jenes Kind, das eine Packung Süßigkeiten gewann: Die ersten aß es mit Vergnügen, doch als es merkte, dass nur noch wenig übrig waren, begann es sie wirklich zu genießen
- Ich habe keine Zeit für endlose Konferenzen, bei denen die Statuten, Regeln, Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen, dass nichts erreicht wird.
- Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen, die ungeachtet ihres Alters nicht gewachsen sind. Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeit zu kämpfen.
- Ich will nicht in Besprechungen sein, in denen aufgeblasene Egos aufmarschieren.
- Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten.
- Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen, um sich ihrer Positionen, Talente und Erfolge zu bemächtigen.
- Meine Zeit ist zu kurz, um Überschriften zu diskutieren.
- Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile. Ohne viele Süßigkeiten in der Packung.
- Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind. Menschen, die über ihre Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden. Die sich nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen. Die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten. Es ist das, was das Leben lebenswert macht.
- Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer zu berühren. Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen.
- Ja, ich habe es eilig, ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann.
- Ich versuche, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden.
- Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden als die, die ich bereits gegessen habe.
- Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen, in Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen.
Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du merkst, dass du nur eines hast.
Meine Frage: Was löst dieses Gedicht bei dir aus? Wird es Auswirkungen auf dein Leben haben?